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Eugenio Fuentes: Die Hände des Pianisten
Der
Pianist, Ich-Erzähler dieses Buches, hat es nicht zu allzu viel gebracht;
lediglich Keyboard spielt er bei einer mittelmäßigen Combo, die bei
Hochzeiten und seichten Unterhaltungsveranstaltungen auftritt. Als Nebenjob
hat er sich ein etwas makaberes Gewerbe ausgesucht: Er tötet Tiere, die
krank sind oder deren Besitzer sie nicht mehr haben wollen.
Eines Tages führt er wieder einmal einen Auftrag aus, als die Dame, für
die er Tauben töten soll, ihm ein Angebot macht: Wenn er schon dazu fähig
ist, Vögel zu töten, muss es ihm doch ein Leichtes sein, auch einen
unliebsamen Menschen ins Jenseits zu befördern. Sie bietet ihm viel Geld
für die Ermordung des Bauunternehmers Martín Ordiales.
Der Pianist beschattet sein Opfer wochenlang, jedoch erlaubt sein Gewissen ihm
nicht, den letzten Schritt zu tun. Doch jemand anders übernimmt seine Aufgabe;
Ordiales wird von der Dachterrasse eines seiner Bauobjekte gestoßen.
Doch wer ist der Mörder? Diese Frage kann nur Einer beantworten, nämlich
der Privatdetektiv Ricardo Cupido, der alsbald vom Pianisten beauftragt wird,
den wahren Täter zu finden und ihn somit von aller Schuld freizusprechen.
Doch sowohl Cupido als auch die Polizei tappen im Dunkeln, bis zu dem Zeitpunkt,
als noch eine zweite Person ermordet wird. Da macht der Täter einen entscheidenden
Fehler…
Jeder scheint in diesem verworrenen Kriminalroman verdächtig zu sein, jeder hat ein Motiv. Geschickt gibt uns Eugenio Fuentes Einblick ins Leben verbitterter, einsamer Menschen, denen Hass vertrauter ist als Liebe. Und inmitten der Privatdetektiv Ricardo Cupido, der kaum noch Freude an Verbrechen – und speziell an diesem – hat und sich nur des Geldes willen auf das Rätsel einlässt.
Eugenio Fuentes wurde 1958 in Montehermoso in der spanischen Provinz Cáceres
geboren. Er schreibt Romane und Erzählungen, die in seiner Heimat Spanien
schon mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet wurden.
Ein weiterer preisgekrönter Roman mit dem Privatdetektiv Ricardo Cupido
ist das Buch „Mörderwald“, das 1999 den Premio Alba/Prensa
Canaria erhielt.
von Katharina Hammer