1. Mehr als 400 Millionen Menschen sprechen Spanisch
Spanisch ist die Muttersprache von geschätzt 400-450 Millionen Menschen, was er zur weltweit am zweithäufigsten gesprochenen Sprache macht. Spanisch wird nur von Chinesisch hinter sich gelassen, das von mehr als einer Milliarde Menschen gesprochen wird und jede andere Sprache weit übertrifft. Spanisch überholt Englisch mit seiner Anzahl an Sprechenden, denn Englisch liegt mit 335 Millionen Muttersprachlern weltweit auf dem dritten Platz.
2. Es gibt 21 Staaten, in denen Spanisch eine offizielle Landessprache ist
Spanisch genießt in 21 Staaten, verteilt in Europa, Afrika, Zentral-, Süd- und Nordamerika den Status einer offiziellen Landessprache, was es zu einer sehr wichtigen globalen Sprache macht. Es ist nicht nur die hauptsächliche Sprache in diesen 21 souveränen Staaten, es dienst auch als Schlüsselsprache in einer Handvoll abhängiger Gebiete.
Für viele Menschen an diesen Orten ist es die einzige Kommunikationsmöglichkeit und jede offizielle Korrespondenz und alle Dokumente sind auf Spanisch. Spanisch wird auch in Schulen zur Unterrichtung des Curriculums verwendet. Da Englisch in 112 Staaten gesprochen wird, ist die englische Sprache die am weitesten verbreitete, wenn man die Anzahl der Länder betrachtet, die es sprechen. Französisch liegt an zweiter Stelle mit 60 Staaten, die es sprechen, und Arabisch an dritter mit 57 Ländern, die darin kommunizieren.
Ja, Spanisch belegt unter diesem Aspekt nur den vierten Rang, aber das macht es immer noch zu einer der Sprachen mit der höchsten Bedeutung weltweit. Viele internationale Unternehmen und Organisationen, einschließlich der Vereinten Nationen, haben Spanisch als eine ihrer offiziellen Sprachen angenommen.
3. Spanisch ist eine romanische Sprache
Spanisch gehört zu den indogermanischen Sprachen, denen u.a. Französisch, Englisch, Russisch, Deutsch, die slawischen und skandinavischen Sprachen sowie diverse Sprachen in Indien angehören. Indogermanische Sprachen haben sich ursprünglich in Europa und vielen Gebieten Südasiens verbreitet, bevor sie andere Teile der Welt durch Kolonisation erreichten.
Die Bezeichnung „indogermanisch“ hat eine geografische Bedeutung, die sich auf die am weitesten östlich gelegenen Ausbreitungen auf dem Indischen Subkontinent und die am weitesten westlich gelegenen Ausbreitungen in Europa bezieht. Spanisch ist zudem als romanische Sprache klassifiziert, wie auch Katalanisch, Italienisch, Französisch, Portugiesisch und Rumänisch.
Ihr wusstet wahrscheinlich bereits im Grundsatz, dass Spanisch eine romanische Sprache ist, aber die Wichtigkeit dessen geht tiefer, als ihr erwarten würdet. All diese interkontinentalen Beziehungen verleihen Spanisch einen klaren Vorteil. Seine Wurzeln in und Beziehungen zu anderen Sprachen zu kennen, kann euch helfen, Spanisch linguistisch, historisch und kulturell besser zu verstehen.
4. Spanisch hat lateinische Ursprünge
Die spanische Sprache stammt von einem bestimmten Typ gesprochenen Lateins ab. Dieser Dialekt entwickelte sich in der zentral-nordischen Region der Iberischen Halbinsel in Folge des Untergangs des Weströmischen Reichs im 5. Jahrhundert. Während des 13. bis 16. Jahrhunderts entwickelte Toledo einen Standard der Schriftsprache und Madrid schloss sich während der 1500er an. Während der letzten 1.000 Jahre hat sich die Sprache weiter ausgebreitet, bewegte sich südlich Richtung Mittelmeer.
Sie wurde in der Folge vom Spanischen Reich angenommen und, genauso wichtig, von den spanischen Kolonien, die auf den amerikanischen Kontinenten etabliert waren.
5. Spanisch hat zwei Namen: Castellano und Español
Spanisch-Sprecher bezeichnen ihre Sprache häufig als español wie auch als castellano, was das spanische Wort für „Kastilisch“ ist.
Die verwendeten Begriffe können von Region zu Region voneinander abweichen und sie können auch politische und soziale Ansichten widerspiegeln. Im Englischen kann der Ausdruck „Kastilisches Spanisch“ für individuelle Dialekte des Spanischen stehen, die in den nördlichen und zentralen Teilen Spaniens gesprochen werden. Gelegentlich wieder der Begriff freier verwendet und auf das in Spanien gesprochene Spanisch bezogen, im Gegensatz zum lateinamerikanischen Spanisch.
6. Spanisch ist eine phonetische Sprache
Die meisten Menschen kennen ein paar spanische Wörter, bspw. Tapas, Siesta, Cava und Tortilla. Spanisch hat auch einige Worte aus dem Englischen übernommen, wie z.B. los jeans (Jeans) und el hotel (Hotel).
Es gibt allerding ein paar große Unterschiede zwischen Englisch und Spanisch. Zum Beispiel ist da der Fakt, dass Spanisch eine phonetische Sprache ist. Das bedeutet, dass Buchstaben gleichbleibend ausgesprochen nwerden und jeder Buchstabe einen bestimmten Klang repräsentiert. Das bedeutet auch, dass Spanisch für Neulinge eine recht einfach zu erlernende Sprache ist, besonders wenn es um Schreibweise und Sprechen geht. Die Verbindungen zwischen Klängen und Buchstaben bedeuten, dass es üblicherweise keine
Überraschungen in der Schreibweise gibt. Natürlich kommt ihr nicht ganz so einfach weg. Es gibt ein paar weitere Tricks für englischsprachige Personen zu meistern.
Da Spanisch aus dem Lateinischen entstand, ist die Sprache geschlechtsspezifisch – sie hat maskuline und feminine Wörter und Artikel. Die Geschlechter von Adjektiven müssen mit ihren begleitenden Nomenübereinstimmen, wie auch die Artikel dieser Nomen. Spanisch verfügt über mehr Zeitformen und eine größere Variation an Verb-Arten vergleichen mit Englisch. Es gibt zudem drei Arten, Personen anzusprechen: „tú“ ist das informelle „you“ (du), „usted“ ist das formelle „you“ (Sie) und „vosotros“ ist die informelle Plural-Version von „tú“ (ganz ähnlich „you all“ oder „y’all“ [ihr alle]) im Spanischen. Diese haben alle eine Auswirkung auf Verbformen, Possessiv- und
sonstige Pronomen.
7. Die Königliche Spanische Akademie hat „das Sagen“ über die Sprache
Die Königliche Spanische Akademie ist offiziell verantwortlich, die Verwahrerin der spanischen Sprache zu
sein. Sie hat ihren Sitz in Madrid und betreibt zahlreiche Sprachakademien durch den Asociación de
Academias de la Lengua Española (Verband der Akademien der spanischen Sprache) in den 21 anderen
Ländern, in denen Spanisch gesprochen wird.
Die Akademie wurde im 18. Jahrhundert gegründet und hat seitdem Wörterbücher und Grammatik-
Regelbücher veröffentlicht, die in Spanien und anderen spanisch-sprechenden Ländern offiziell
übernommen wurden. Die Akademie bildet sich viel darauf ein, die Nutzung der umgekehrten Frage- und Ausrufezeichen erfunden zu haben, die einzigartig für die spanische Sprache sind. Eine weitere einzigartige Eigenschaft, für die sie verantwortlich ist, ist der Buchstabe ñ, der während des 18. Jahrhunderts in das Alphabet aufgenommen wurde.
8. Es gibt viele regionale Nuance von Spanisch
Wir wissen, dass Spanisch von Latein abstammt und sich von der Iberischen Halbinsel durch die Kolonisation nach Lateinamerika ausgebreitet hat. Es ist faszinierend zu wissen, dass es mehr als ein paar Diskrepanzen zwischen dem Spanisch Spaniens und dem Lateinamerikas gibt. Es gibt zudem unzählige Unterschiede in der spanischen Sprache zwischen den
lateinamerikanischen Ländern!
Abgesehen davon sind aber die relativ geringen Unterschiede in Vokabular, Grammatik und Zeichensetzung nicht überaus extrem und die Kommunikation bleibt sehr einfach. Ihr solltet in der Lage sein, mit „neutralem“ Spanisch die spanisch-sprachige Welt zu bereisen und dabei mit nahezu jedem zu kommunizieren. Die Unterschiede traten ursprünglich auf, weil sich die Kolonien einigermaßen unabhängig voneinander und sogar von Spanien selbst entwickelten.
Da die Kommunikation ohne Telefone, Flugzeuge, E-Mails, WhatsApp oder Skype begrenzt war, wurden manche Elemente des älteren Spanisch erhalten, mache wurden aufgegeben. Außerdem werdet ihr feststellen, dass viele Regionen im Laufe der Zeit ihr eigenes einzigartiges Vokabular, Slangs, Akzente und Eigenheiten im Sprachgebrauch aufgebaut haben.
Ein gutes Beispiel ist die Art, wie man „vos“ in Paraguay, Uruguay und Argentinien verwendet. Es wird im Spanisch aus Spanien verwendet und wurde daher in die Amerikas übertragen. Wie bereits vorher erwähnt, hat „vosotros“ die Bedeutung „ihr“ oder „ihr alle“ und ist daher die zweite Person Plural in Spanien, wie es ursprünglich auch genutzt werden sollte. Jetzt allerdings wird „vos“ als höfliches zweite Person Singular Pronomen in den oben genannten drei Ländern verwendet.
Spanien hat schon lange aufgehört, es auf diese Weise zu verwenden, aber wenn ihr Buenos Aires besucht, werden ihr sehr wahrscheinlich gefragt werden: „“¿de dónde sos?“ (Woher kommst du?) im Gegensatz zu: „¿de dónde eres?”.
9. Arabisch hat Spanisch beeinflusst
Arabische Armeen haben im Jahr 711 begonnen, die Iberische Halbinsel zu erobern, und haben arabische Kunst, Architektur und Sprache in die Region gebracht. Arabisch vermischte sich nach und nach mit dem alten Spanisch, um zu der heute gesprochenen Sprache zu werden.
Als Spanien die Araber im Jahr 1492 vertrieb, wurden in der Sprache etwa 8.000 arabische Wörter erhalten. Neben Latein trug Arabisch das meiste zum Spanischen bei.
Viele Wörter, die ihr aus dem Spanischen bereits kennt, stammen aus dem Arabischen, wie z.B. el alfombra (Teppich), la almendra (Mandel) und la almohada (Kissen). Wenn ihr Spanien bereist, werdet ihr vielen Orten, Regionen und historischen Stätten mit Namen begegnen, die aus dem Arabischen stammen, wie z.B. El Alhambra.
10. Die ersten spanischen Texte wurden vor mehr als 1.000 Jahren verfasst!
Las Glosas Emilianenses (Glossen von Sankt Emilianus), geschrieben im Jahr 964, wurden lange für die ersten geschriebenen spanischen Texte gehalten, die bis heute überlebt haben. Sie bestehen aus spanischen und baskischen Notizen zu einem religiösen lateinischen Manuskript. Der unbekannte Autor soll ein Mönch im Kloster von Suso gewesen sein. Im Jahr 2010 gab allerdings die
Real Academia Española bekannt, dass das erste Beispiel geschriebenen Spanisch in mittelalterlichen Dokumenten aus dem 9. Jahrhundert aus der Provinz Burgos existiert, die als „Chartulare von Valpuesta“ bekannt sind.
11. Spanisch ist poetisch und verfügt über lange Sätze
Wenn ihr aus dem Englischen ins Spanische übersetzt, wird euer Text wahrscheinlich um 15-25% länger. Das liegt nicht daran, dass spanische Wörter länger als englische sind (und sie sind definitiv nicht so lang,w ie es deutsche Wörter sein können). Der Grund für dieses Wachstum liegt tatsächlich darin, dass Spanisch detaillierter, poetischer und ausdrucksstärker ist. Es verwendet daher mehr Wörter, um etwas zu beschreiben, was Englisch vermutlich in einem Wort zusammenfassen würde.
Zum Beispiel bedeutet der Ausdruck „en el sentido de las agujas del reloj“ wörtlich übersetzt „in Richtung der Nadeln der Uhr“, aber in Englisch würde es einfach heißen „clockwise“ (im Uhrzeigersinn). Spanisch hat kein Wort für „clockwise“ und muss die zuvor genannte Umschreibung nutzen!
12. Die Nachfrage danach, Spanisch zu erlernen, steigt
Spanien war schon immer ein beliebtes Ziel für Urlaube und Auslandsstudien. Spanisch in Schulen und an Universitäten zu lernen, ist ebenfalls beliebter geworden.
In diesen Tagen wird Spanisch sehr beliebt in Asien, was seine Wichtigkeit auf den globalen Wirtschaftsmärkten zeigt. Die Verwendung von Spanisch online ist in den letzten Jahren um unglaubliche 800% gestiegen und das bedeutet, dass es die drittbeliebteste Sprache im Internet ist, nicht weit hinter Mandarin und Englisch.
Geschätzte 18 Millionen Schüler lernen Spanisch derzeit als Fremdsprache. Prognosen deuten an, dass wenige Generationen in der Zukunft 10% der Weltbevölkerung Spanisch verstehen werden – wohingegen der derzeitige Anteil bei 6% liegt. Das ist ein gewaltiger Sprung! Diese faszinierenden Fakten über die spanische Sprache zeigen die lange Tradition der Sprache wie auch ihre Bedeutung und ihr Wachstum in der heutigen Welt.
Hoffentlich wird das ein guter Anreiz für Menschen jeden Alters und jeder Herkunft sein, Spanisch zu lernen und die vielen Vorteile zu genießen, die es bringen kann, Spanisch zu sprechen!
Welche Spanischen Fakten würden Dir sofort einfallen?