Ein guter Tropfen
Seit Urzeiten wird spanischer Wein auf der iberischen Halbinsel angebaut. Schon die Phönizier und die Griechen tranken Weine der unter der iberischen Sonne reifte. Diese Seefahrer kannten hauptsächlich die Küstenstreifen, an denen sie erstmals Weinbau betrieben. Nach ihnen kamen die Römer und die wohlhabenden unter ihnen besaßen ein Weingut in Spanien. Plinius der Ältere (23-79 n. Chr.) lobte zum Beispiel die Weine aus dem heutigen Tarragona und Penedes. Einige Jahrhunderte später beherrschten die Mauren den größten Teil Spaniens. In dieser Zeit war der Alkoholgenuss verboten, doch verschwunden ist der Weinbau nicht vollständig. Erst im 18. Jahrhundert begann eine neue Aufstiegsphase. Bis zum heutigen Tag haben sich die spanischen Weinkeller (Bodegas) bis an die Weltspitze hervorgearbeitet:
Vino tinto: Rotwein
Vino blanco: Weißwein
Vino rosado: Rosé-Wein
Cava: Sekt aus Katalonien
Für die Qualität des Weines ist neben dem Jahrgang das Anbaugebiet des Weines, das so genannte Denominación de Origen (D. O.) verantwortlich. Das wohl berühmteste Anbaugebiet Spaniens ist La Rioja wo der gleichnamige Wein produziert wird. Jedoch gibt es noch eine Reihe weniger bekannte Gebiete, die mindestens genauso gute Weine hervorbringen. Insgesamt gibt es ungefähr 40 verschieden offizielle Anbaugebiete.
Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Reifedauer und die Beschaffenheit des Fasses. Hier ein kurzer Überblick für Rotweine:
Vino de mesa: Ein meist preiswerter Tischwein.
Crianza: Ein Wein, der mindestens zwei Jahre gereift ist, davon mindestens ein Halbes im Eichenholzfass.
Reserva: Dieser Wein ist mindestens drei Jahre gereift und mindestens eines davon in einem Eichenholzfass.
Gran Reserva: Ein Wein mit einer Lagerzeit von insgesamt fünf Jahren, zwei davon im Eichenholzfass.
Das wichtigste Merkmal eines Weines jedoch ist sein Geruch und der Geschmack. Da dieser sehr subjektiv ist, sollte man auf keinen Fall einen Wein nach Etikett kaufen. Es ist ratsam, einen Weinverkäufer seines Vertrauens zu befragen oder auf eine gemütliche Weinprobe zu gehen. Je nach persönlicher Trinkfestigkeit sollte man jedoch nach dem dritten oder vierten Glas seine Einkäufe auf den nächsten Tag verschieben und sämtliche noch anstehenden Weine kosten.