Prähistorie
Wahrscheinlich hat die Besiedlung Mallorcas 6000v.Chr. begonnen. Die ersten Bewohner kamen wohl von der französischen Mittelmeerküste und lebten in Höhlen an der Steilküste. Ab ca. 2000v.Chr. lebten die Menschen dann in selbsterrichteten Häusern, die aber noch einen starken Höhlencharakter auswiesen. Damals begannen die Menschen auch Ihre Toten nicht mehr in Grabhöhlen zu bestatten, sondern sie in schiffsförmigen, gemauerten Grabstätten beizusetzen.
Römer
Im 7.ten Jahrhundert v.Chr. gründeten die Karthager auf der Nachbarinsel Ibiza ein Kolonie, die im Jahre 146v.Chr. von den Römern erobert wurde. Durch die nun strategisch günstige Lage zwischen Rom,Karthago und den Griechen begannen die Mallorquiner Handelschiffe zu kapern und plündern. Die Übergriffe der Inselbewohner wurden so heftig, dass sich Rom gezwungen sah, 123.V.Chr. in Alcudia anzulanden. Dort gründeten die Römer die Stadt Pollentia, um von dort aus innerhalb des nächsten Jahres die Insel einzunehmen. Die neu gegründete Inselhauptstadt Palmaria wurde später zu Palma de Mallorca. Die Römer romantisierten die Insel sofort. Die Mallorquiner wurden in Städte umgesiedelt, das Ackerland auf einzelne Güter verteilt und die Führungsschicht wurde aus Rom rekrutiert. Durch den Export von Wein, Oliven und anderen lokalen Erzeugnissen entwickelte sich ein gewissen Wohlstand über die nächsten zweihundert Jahre. Bei Alcudia sind noch römische Ruinen von Pollentia zu sehen.
Im 3. nachchristlichen Jahrhundert begann die Christianisierung der Insel. Im 5. Jahrhundert n.Chr. waren alle Einwohner getauft.
Vandalen
Im Jahre 425 n.Chr landeten die Vandalen auf Mallorca, 465 n.Chr. besetzten Sie die Insel. Strategisch war Mallorca für sie sehr wertvoll, da sie von hier aus ihren Stützpunkt Cartagena besser schützen konnten. Die Vandalen bewahrten die mallorquinische Kultur als auch die wirtschaftliche Struktur der Insel. Da die Vandalen allerdings einer besonderen Ausprägung des Christentums nachgingen (Arianismus), die vom Papst nicht gebilligt wurde, versuchten sie Ihren Glauben auf der Insel mit Gewalt durchzusetzen. Diese Christenverfolgung nahm Kaiser Justinian zum Anlass Mallorca einzunehmen und 534 n.Chr. in sein Reich einzugliedern.
Mauren
Um 800 n.Chr. hatten die Mauren die Iberische Halbinsel erobert. Für Mallorca, das offiziell immer noch dem oströmischen Kaiser unterstand, aber von selbsternannten, örtlichen Königen regiert wurde, begann eine weitere Zeit der Piraterie. Mallorquinische Kaperschiffe plünderten arabische Handelsfahrer aus – maurische Starfexpeditionen waren hingegen weniger erfolgreich. 902 n.Chr. gelang es schließlich dem Emir von Cordoba die Insel einzunehmen. Für Mallorca begann eine Zeit des Wohlstands und der Blüte. Der arabische Gouvaneuer lies neben der römischen Stadt Pollentia seinen Regierungssitz Alcudia bauen. Es wurden Zitrusfrüchte, Mandeln und Pfirsiche eingeführt, die Hänge terrassiert und mit ausgeklügelten Bewässerungsanlagen versehen.
Reconquista
Am 12.September 1229 landete der katalanische König Jaume I. mit einer aus 12.000 Soldaten bestehenden Truppe bei Santa Ponsa. Nach dreimonatiger Belagerung ergab sich Palma am Neujahrestag 1230. Es dauerte aber noch zwei weitere Jahre bis die Insel komplett erobert wurde. Daraufhin wurde das katalanische Sozial- und Wirtschaftssystem sofort auf Mallorca eingeführt. Ländereien wurden an Adel und Ritterorden verteilt. Ab 1324 begann der Aufstieg der Insel zu einem bedeutenden Handelszentrums. Palma besaß eine Handelsflotte mit mehr als 300 Schiffen und war mit Städten wie Genua damit auf Augenhöhe. Palma wurde das Drehkreuz zwischen dem Orient und den Metropolen Europas. Mit der Entdeckung Amerikas ging schließlich die wirtschaftliche Bedeutung Mallorcas stark zurück.
Neuzeit
Der Orienthandel kam praktisch zum Erliegen, als sich das Osmanische Reich immer weiter über den Mittelmeerraum ausdehnte. Durch Überfälle algerischer Priaten wurden Städte wie Palma und Alcudia mit der Zeit immer mehr zu Festungen ausgebaut. In dieser Zeit kaufte das städtische Bürgertum vermehrt Ländereien, um von dem Export der Erzeugnisse zu leben. Durch diese Entwicklung gerieten immer mehr, bislang freie, Bauern in Abhängigkeit. Durch den Sieg der abendländischen Flotte 1571 bei Lepanto gegen die Türken endeten die algerischen Überfälle schlagartig. Hierdurch nahm der Wohlstand in den mallorquinischen Städten wieder zu. Des Weiteren profitierte die Insel stark von den spansichen Kolonien in Übersee. Es entwicklete sich die Gold- und Silberschmidekunst auf der Insel, doch gesamt gesehen stagnierte die Wirtschaft auf Mallorca zu dieser Zeit.
Moderne
Ende des 19.Jh. besuchten die ersten Touristen die Insel – vor allem Europäer, die das milde Klima im Frühling und Herbst zu schätzen wussten. In den 1930igern entstanden dann die ersten Hotels an der Playa de Palma. Seit 1981 haben die Balearen einen Autonomiestatus innerhalb Spaniens, der sich vor allem in der Stärkung der kathalansichen Sprache in Schulen und Verwaltung bemerkbar macht.
Im Jahr 2009 besuchten rund 9 Millionen Menschen die Balearen.