Hispanoamerikanische Literatur – Buchempfehlungen

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Ansicht von 20 Beiträgen – 1 bis 20 (von insgesamt 50)
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  • #715715 Antworten
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo!

    Das ist wirklich eine schöne Idee Quasi ein Literatur-Thread zum Buchempfehlungen geben und sich über schon gelesene Literatur austauschen.

    Heute kamen wir in der Plauderecke auf diese Idee und ich beginne hiermit den Thread dazu.
    Hoffentlich können wir hier interessante Lesetipps erhalten. Ich werde versuchen, ab und an, Euch einige der „Großen“ Autoren der hispanoamerikanischen Sprachraum vorzustellen.

    Viel Spaß uns allen!

    cuya

    #751314 Antworten
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo!

    Nun möchte ich einen Beitrag zu einer hier recht bekannten Schriftstellerin Isabel Allende. Sie ist in Lima, Peru, als Tochter eines Diplomaten geboren, ist heute USA Staatsbürgerin und lebt in Kalifornien. Trotz diese beide Tatsachen, Isabel Allende ist und bleibt eine Chilenin, was sie immer wieder betont.
    Ihr erstes und wohl berühmtestes Buch „ La Casa de los Espíritus“ (Das Geisterhaus) habe ich erst in der BDR 1988 gelesen. Das Buch erschien zwar 1982, aber nicht in Chile: Ich kannte nur Teile davon; meistens aus irgendwelchen lose (und ungeordneten) Fotokopien, die auf meinem Gymnasium die Runde machten… So kam es, dass ich das Buch erstmals auf Deutsch las und damit ich z.T Eure Sprache lernte.
    Isabel Allende kannte ich aber aus meinen Vorschulzeiten: aus dem Fernseher (sie machte z.T recht „ulkige“ Fernsehberichte) bzw. weil sie sehr schöne Kurzgeschichten bei der von ihr geleiteten Kinderzeitschrift veröffentlichte.

    Deswegen kaufte ich sofort ihre auch hier recht beliebten Jugendbücher: La Ciudad de las Bestias, El Bosque de los Pigmeos, El Reino del Dragón de Oro. Ich halte sie für unterhaltsam und spannend. Wer gerne zwischendurch „leichtere“ (aber nicht oberflächige) Lektüre mag, wird sie wahrscheinlich auch mögen. Jene, die schon etwas besser Spanisch lesen können, empfehle ich die Lektüre auf Spanisch, denn sie bieten einen guten Einstieg , da die Sprache recht klar und deutlich ist.

    Es gibt recht wenige Bücher von I. Allende, die ich noch nicht gelesen habe. Darunter „Zorro“; also hoffe ich, dass mir Cahra irgendwann etwas darüber erzählen kann/will.

    Mein Lieblingsbuch von Isabel ist „Paula“ (1994 erschienen). Es gab hier in D zum Teil recht fiesen Kritiken dazu (sie sei auf Telenovela Niveau gesunken), dennoch liebe ich dieses Buch heute noch.
    Darin geht es um ihrer Tochter Paula, die 1991 in Madrid wg. einer Stoffwechselkrankheit ins Komma fiel (hochwahrscheinlich an die Folgen der Notfallbehandlung), nie wieder erwachte und fast ein Jahr später im Alter von 28 Jahren starb ( sie wäre jetzt kaum älter als ich…)

    An Paulas Krankenbett erzählt Isabel ihrer Tochter die Familiengeschichte und damit auch Teile der Geschichte Chiles. Gleichzeitig erfahren wir Leser, einiges über die chilenische/südamerikanische Mentalität und erleben mit, welches Wechselbad der Gefühle die Autorin durchlebte. Es ist eine sehr bewegende Geschichte, wo erstaunlicherweise auch viel Humor und Lebensmut vorkommt.
    Zum Schluß die ersten Zeilen des Buches:

    „Hör mir zu, Paula, ich werde dir eine Geschichte erzählen, damit du, wenn du erwachst, nicht gar so verloren bist.“

    cuya

    #751315 Antworten
    Helga
    Teilnehmer

    Halle cuya,
    das Buch “ Paula“ hat meine Interesse geweckt.
    Ich werde mir das Buch kaufen.
    Danke!
    Un saludo Helga

    #751316 Antworten
    Anonym
    Inaktiv

    @Helga wrote:

    Ich werde mir das Buch kaufen.

    Ich werde es zum x-sten mal wieder lesen… Ich verspreche mir von diesem Thread, eine Menge nette Ideen fürs „Einkaufsliste“. Sollten so viel werden (ich bin ja eine optimistin) kommen sie mit den (von Cahra in der Plauderecke erwähnte) Bücher in die Liste fürs Weihnachts- Geburtstagsgeschenke 😀
    Buenas noches!
    cuya

    #751317 Antworten
    Helga
    Teilnehmer

    @ cuya, una buena idea!
    Buenas noches.
    Helga

    #751318 Antworten
    Suizo
    Teilnehmer

    @cuya wrote:

    …. Jene, die schon etwas besser Spanisch lesen können, empfehle ich die Lektüre auf Spanisch, denn sie bieten einen guten Einstieg , da die Sprache recht klar und deutlich ist. ….

    Das hört sich doch gut an.

    Ich habe Mal ein Buch von Gabriele Garcia Marquez in spanisch gekauft, weiss aber nicht mehr welches. Nach zwei Seiten habe ich es beiseite gelegt. Ich musste viel zu viele Wörter nachschlagen und auch dann musste ich zum Teil noch rätseln, wie dieses Wort in jenem Satz wohl zu verstehen ist, denn die wortwörtliche Übersetzung klang dann doch seltsam.

    Aber vielleicht konnte ich damals einfach noch nicht gut genug Spanisch.

    #751319 Antworten
    Anonym
    Inaktiv

    Das hört sich doch gut an.

    Man kann hier das erste Kapitel auf Spanisch lesen:
    La Ciudad de Las Bestias
    El Reino del Dragón de Oro
    Meiner Meinung nach ist Isabel A. eine recht gute „Geschichten-Erzählerin“ und unterscheidet sich sehr von den anspruchsvolleren Autoren (Márquez, Neruda, Saramago), denn sie erzählt so, als sitze sie bei dir im Wohnzimmer zum „plaudern“. Sie began im Alter vom 40 einen Brief an ihren sterbenden Großvater zu schreiben und viel später stellte sie fest, das ihr erstes Buch („Das Geisterhaus“) entstanden war.

    Ich habe Mal ein Buch von Gabriele Garcia Marquez in spanisch gekauft, weiss aber nicht mehr welches. Nach zwei Seiten habe ich es beiseite gelegt.

    Hi.hi… So ist er nun mal, unser don Gabrielito 😉 Ich habe selbst Probleme damit ud brauche lange bis ich ohne zurückblättern weiterkommen kann. Am „schlimmsten“ fand ich 100 Años de Soledad. Ein klasse Buch, aber schwer zu begreiffen.

    cuya

    #751320 Antworten
    Helga
    Teilnehmer

    Cuya, du hast recht,
    100 cien años de soledad.
    ein schwieriges Buch. Ich habe es in deutsch gelesen. Der Anfang ging ja,
    dann wurden es immer mehr Personen, ohne aufzuschreiben kam ich da
    nicht durch.
    Un saludo
    Helga

    #751321 Antworten
    Rea
    Teilnehmer

    So unterschiedlich ist das. Ich habe damals das Buch so gut gefunden, dass ich es immer wieder neu kaufen musste, weil ich es zum Lesen berborgt oder verschenkt hatte. Obwohl es „Weltliteratur war“ (Ich bin immer sehr sceptisch bei solchen Büchern.)

    Dann habe ich irgendein Buch angefangen zu lesen wo die ersten Szenen mich so abgestoßen haben, dass ich nie wieder ein Buch von ihm gelesen habe und ich weiß nicht einmal mehr welches Buch das war, nur dass es um das komische Verhältnis einer Dame zu ihrem Hund ging – man ist das lange her, da hatte ich nur zwei Kinder und war Studentin……

    Ich danke Dir cuya, dass sie eine gute Erzählerin ist habe ich schon bei dem zu übersetzenden Text gemerkt. ch habe mal einen der großen unserer Szene gefragt, nach welchen Kriterien man ein gutes Buch auswählen kann in dieser unübersehbaren Menge heute (ich weiß nicht ob jemand hier Silverberg kennt ein Autor der SF) Er sagte, nimme ein Buch und fang an zu lesen und wenn Du Lust hast weiter zu lesen, dann tus dann ist das Buch gut für Dich. Das Tal der Yeti werde ich auf alle Fälle lesen weiter lesen.

    #751322 Antworten
    Cahra
    Teilnehmer

    @cuya wrote:

    Es gibt recht wenige Bücher von I. Allende, die ich noch nicht gelesen habe. Darunter „Zorro“; also hoffe ich, dass mir Cahra irgendwann etwas darüber erzählen kann/will.

    Wollen sehr gern. Ich fürchte nur, dass es noch etwas dauern wird.. Ich habe vor nächste Woche mit dem Buch anzufangen, kann aber noch gar nicht einschätzen, wie und vor allem ob ich damit klarkomme oder es doch noch zu schwierig für mich ist.
    Aber ich werde wenn es soweit ist Bericht erstatten 🙂

    Mit den Kinderbüchern von Allende hast du mein Interesse geweckt, muß ich ja sagen 🙂 Allerdings geht der eine deiner links weiter oben bei mir nicht, da kommt hier nur ein Bild.

    Ich werd die Tage hier dann mal Zafón vorstellen, auch wenn ich seine Bücher noch nicht gelesen habe. Vielleicht klingt es für den ein oder anderen auch ohne persönlichen Lesebericht interessant 🙂

    #751323 Antworten
    Anonym
    Inaktiv

    Allerdings geht der eine deiner links weiter oben bei mir nicht, da kommt hier nur ein Bild.

    Ups! Ich habe nur das Bild angeklickt 😀 Jetzt musste aber funtionieren, ich habe den Link korrigiert.

    Bin gespannt auf Eure Erfahrungen.
    Die JUgendbuchreihe besteht aus 3 Bände. Es geht um 2 Teenager Alex und Nadia, die abenteuerreiches erleben: am Amazonas, in Afrika und im Himalaya. Der Junge hat eine etwas verrückte Oma, die als Journalistin arbeitet und die Kids mit auf Reisen nimmt. Das besondere daran, Alex entdeckt am Amazonas, dass er ein Totemtier hat (ein Jaguar) und kann sich in Notsituationen darin verwandeln; dies erfuhr er zusammen mit der neuen Freundin Nadia, deren Totemtier ein Adler ist und im Amazonas auch das unsichtbar werden lernte.
    Recht nett und spannend erzählt. Meine Tochter liebt diese Bänder. Ich lese sie auch gern, wenn ich mich von Márquez und Co. erholen will 😆

    So unterschiedlich ist das. Ich habe damals das Buch so gut gefunden…

    Ich finde es sogar sehr gut! Aber als ich Nachrichten einer Entführung von Márquez las, war ich dafür dankbar, dass ein Zettel mit den wichtigsten Figuren beilag 😉
    (Silverberg kannte ich bis heute nicht, aber ich fand eine Kurzgeschichte von ihm in meinem Bücherregal 🙂 , mal sehen, wann ich dazu komme sie zu lesen.)

    cuya

    #751324 Antworten
    Cahra
    Teilnehmer

    So, ich stelle jetzt kurz Carlos Ruiz Zafón vor.

    Zafón wurde 1964 in Barcelona geboren, ist 1994 nach Los Angeles gegangen und ist seitdem als Journalist (schreibt ua für El país) und Schriftsteller tätig. Er hat 4 Jugendbücher verfasst (das scheint ja sehr beliebt zu sein 😉 ) ist hier in Deutschland jedoch mit seinem Roman „Der Schatten des Windes“ bekannt geworden. Das Buch erreichte u.a. Platz 1 der Spiegel-Bestseller-Liste.

    „La sombra del viento“ spielt zu Zeiten Francos in Barcelona und hier als kleiner Einstieg der Klappentext:
    Als der junge Daniel, von seinem Vater geführt, den geheimen “Friedhof der Vergessenen Bücher” betritt, ahnt er nicht, daß in diesem unwirklich scheinenden Labyrinth sein Leben eine drastische Wende nehmen wird. Er darf sich ein Buch auswählen, für das er allein die Verantwortung trägt. Das Buch, das er sich greift, Der Schatten des Windes von einem gewissen Julián Carax, wird ihn nicht mehr loslassen. Daniel, der allein mit seinem Vater im grauen Barcelona der Franco-Ära aufwächst, ist fasziniert von der Geschichte, die er liest. Er macht sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Autor, will wissen, wer dieser Mensch war, was ihm widerfahren ist, warum nur noch so wenige Exemplare seiner Bücher erhalten sind. Was als neugieriges Spiel beginnt, wird rasch zur Bedrohung, als ein Mann mit narbiger Ledermaske auftaucht, der hinter Daniels Exemplar her ist. Das Unheimliche bekommt beängstigend konkrete Gestalt. Daniels Leben gerät mit den Jahren mehr und mehr in den Bann des mysteriösen Autors, von dem keiner weiß, warum jemand all seine Bücher bis aufs letzte Exemplar zu vernichten sucht. Alle Menschen, denen Daniel begegnet, auch die Frauen, in die er sich verliebt, scheinen nur Figuren in diesem großen Spiel zu sein. Sie alle haben es darauf abgesehen, Daniel in die Irre zu führen. Und eben dadurch gerät er mitten in die abenteuerliche Handlung seines Lieblingsromans; es ist, als ob die vergangene Geschichte sich in seinem eigenen Leben wiederhole, das von den Schatten furchtbarer Ereignisse verdunkelt zu werden droht.

    Für Interessierte ein Direkt-Link zur Leseprobe als pdf (1. und 2. Kapitel).

    Zafóns neuestes Buch ist „El juego del Ángel“, soweit ich weiß noch zu frisch um übersetzt zu sein und spielt ebenfalls wieder in Barcelona. Hier als kleiner Vorgeschmack der Klappentext in kurz:
    En la turbulenta Barcelona de los años 20 un joven escritor obsesionado con un amor imposible recibe la oferta de un misterioso editor para escribir un libro como no ha existido nunca, a cambio de una fortuna y, tal vez, mucho más.

    Und ein Link zur Leseprobe, das erste Kapitel als pdf.

    Wie ich in einem anderen Thread schon erwähnte, habe ich „Der Schatten des Windes“ (auf deutsch) hier noch ungelesen liegen 😳 kann also leider keinen persönlichen Erfahrungsbericht liefern. Jedoch fand ich das Buch sowohl von der Thematik als auch vom Ort der Handlung und geschichtlichen Hintergrund so ansprechend, dass ich es mir gekauft hab (und nun nur noch mit Lesen anfangen muß :lol:)

    #751325 Antworten
    Rea
    Teilnehmer

    Aaaaahhhh´

    ich merke schon, dass ich bald wieder ücher kaufen muss!!!!

    Schöne Idee war das mit den Büchern.

    #751326 Antworten
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo!
    Danke Cahra! Das hört sich sprannend an (die Thematik erinnerte mich ein bißchen an Cornelias Funke Tintenherz..)
    Ich frage mich, ob wir die Texte (ein Teil davon) für die Übersetzungsübungen nehmen könnten.

    Saludos
    cuya

    #751327 Antworten
    Tao
    Teilnehmer

    Der Schatten des Windes ist sehr zu empfehlen. Habe ihn von meiner Freundin bekommen mit den besten Empfehlungen, und wenn da nicht die Uni wäre, wegen der ich pausieren musste, wäre ich schon zweimal durch.
    Stecke in der Hälfte und muss sagen, dass Zafón endlich mal wieder – nach K. Rowling mit HP – mein Interesse geweckt hat mit seinem Schreibstil und der Thematik des Buches.

    Soweit mal ein Kurzstatement von mir 😉

    #751328 Antworten
    Cahra
    Teilnehmer

    Ich habe inzwischen den Anfang (die Leseprobe) von „Ciudad des las Bestias“ gelesen und obwohl diese Art von Buch eigentlich nicht dem entspricht was ich sonst lese, bin ich echt begeistert. Fand das Buch von Beginn an interessant, man kann sich gut in die Handlung und die Personen hineinversetzen, es hat lustige als auch sehr traurige Elemente und nach Kapitel 1 wirds bestimmt auch noch spannend 🙂 (erinnert grad ein bißchen an Ü-Ei-Werbung, oder *g* 😉 )
    Jetzt muß das Buch nur noch im Buchladen eintrudeln und ich erfahr endlich wie es weitergeht 😀

    #751329 Antworten
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo!
    Wer skurrile Liebesgeschichten und leckere „Rezepte“ mag, kann ich
    ein Buch (Ende der 80er erschienen), dass man ruhigen Gewissens „köstlich“ nennen kann, empfehlen: „Como agua para chocolate“ der mexikanischen Autorin Laura Esquivel (auch eine Vertreterin des „realismo mágico“). Es gibt auch eine Verfilmung von 1992, die kenne ich aber nicht.
    Das Buch erschien in D unter den Namen
    Bittersüße Schokolade und ist hier sowohl auf Spanisch (Reclam Verlag) als auch auf Deutsch erhältlich.

    cuya


    @Cahra
    : Bei Schulbücherkauf kam es auf die 10€ nicht mehr an und wir (meine Tochter und ich) kauften uns „Schatten des Windes“. Wir sind inzwischen beide „fertig“ mit Lesen (es geht schnell, denn dass Buch macht schnell „neugierig“) und fanden es wirklich gut.

    #751330 Antworten
    Cahra
    Teilnehmer

    @cuya
    Das freut mich zu hören 😀
    Ich habs leider immernoch nicht weitergelesen 😳 ich häng noch an Ciudad de las Bestias und das wird sich wohl so schnell auch nicht ändern (aber dann.. 😉 )

    Das Buch was du neu vorgeschlagen hast, klingt auch sehr interessant 🙂 Ich meine von dem Film mal was gehört zu haben *grübel* Hach, so viele tolle Bücher, ich brauch mehr Zeit *lol*

    #751331 Antworten
    Anonym
    Inaktiv

    A propo Bücherliebhaber…

    Was hat Johnny Depp mit hispanoamerikanischer Literatur zu tun?

    Na ja. wahrscheinlich nicht viel, aber Polanskis Film „Die Neun Pforten“ mit J.Depp in der Hauptrolle, brachten mich dazu, ein tolles Stück spanischer Literatur kennenzulernen: El Club Dumas.

    Das Buch diente als Vorlage für den Kinoerfolg und ist in D unter den Namen „Der Club Dumas“ erhältlich. Wie üblich bei Kinoverfilmungen, ist das Buch viel komplexer und („noch“) schwerer zu verdauen als der Film, dennoch (und u.U gerade deswegen) gelang es dem Autor Arturo Pérez-Reverte ein klasse Buch für Liebhaber von Krimis und „Unheimliches“ zu schreiben.
    Eine Beschreibung des „Club Dumas“ findet man HIER

    cuya

    #751332 Antworten
    Rocinante
    Teilnehmer

    Vor über einem Jahr habe ich
    „Wie ein Stein im Geröll“ von Maria Barbal
    gelesen und das Buch hat mich nachhaltig beeindruckt. 🙂
    Der Stil ist ruhig und einfach, aber stimmig.
    Die Geschichte des armen Bauernmädchens
    Conxa in den Pyrenäen hat mich total gefesselt.
    Genau richtig ist das Buch für einen Leser, der
    sich für das harte Leben der Bauern in den 30er Jahren interessiert,
    eintauchen will in eine Welt voller Entbehrungen, aber mit dem Auge
    für die Natur, dabei noch einen wichtigen Abschnitt spanischer Geschichte erleben will.
    Diese Erzählung (etwas über 100 Seiten) erschien 1985 zum ersten Mal
    auf katalanisch unter dem Titel „Pedra de tartera“ .
    http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=24362

    Gefeiert wurde nicht oft in jenen Jahren. Es gab ja so viel Arbeit! Dass Sonntag war, merkte man nur daran, dass unser Tagwerk später begann weil wir um 6 Uhr in die Frühmesse gingen. Beim Herausgehen gerade mal ein kurzer Gruß, und schon lief man nach Hause um die Gerätschaften zu holen oder das Feuer anzuzünden, je nach Jahreszeit.“
    In kurzen Kapiteln von oft nur 3, 4 Seiten entwirft Barbal das Leben Conxas: tagein, tagaus das Vieh versorgen, auf dem Feld schuften, Hof und Haushalt bestellen. Ein kärgliches Leben, ein Kampf ums Überleben, der die Menschen nicht herzlos, aber hart und schweigsam gemacht hat. Da bleibt kaum Raum für Gefühle und Klagen. Zärtlichkeit oder Anerkennung kennt Conxa höchstens durch ein Glas Milch, das ihr die Tante wortlos hinstellt. Sie fügt sich in starre Traditionen, lehnt sich nur einmal auf: als sie sich in Jaume verliebt und ihn gegen alle Widerstände heiratet. Ihn, der sich für die Republik engagiert, ein lebensfroher und solidarischer Mensch.

Ansicht von 20 Beiträgen – 1 bis 20 (von insgesamt 50)
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