Gestern, am Sonntag den 20. November, fanden in Spanien vorgezogenen Wahlen statt. Das Ergebnis überrascht niemanden, es war wie erwartet. Gewonnen hat die PP, das steht für Partido Popular. Die Wahlbeteiligung war schwächer, als bei den letzten Wahlen.
Der 20. November ist in der Geschichte Spaniens ein Schlüsseldatum. An diesem Tag im Jahre 1936 wurde José Antonio Primo de Rivera auf eine Verurteilung hin hingerichtet. Er war der Anführer der spanischen faschistischen Partei, genannt Falagne Española de las JONS. Auf dieses Datum erfolgte die nationale Gleichschaltung der Falagne durch Francisco Franco. Primo de Rivera wurde zum Märtyrer erhoben, sein Tod als Ermordung bezeichnet und der Tag entsprechend gefeiert.
Das 2. Datum der spanischen Geschichte ist der 20. November 1975. An diesem Tag starb, Francisco Franco offiziell. Mit dem Tod des Diktators endet auch die Diktatur und die Transición begann. Im Valle de los Caídos feiern noch heute Anhänger dieser Politik ihre Idole. Beide Daten stehen für die Teilung Spaniens und für das franquistische System, während das erste für den Beginn steht, beendet das 2. selbiges System. Auf Francos Militärdiktatur folgte eine konstitutionelle Monarchie, Adolfo Suarez setzte hierbei entscheidende demokratische Reformen um. 1985 konnte das Land der Nato und nur ein Jahr später der europäischen Union beitreten.
Gestern wurde also ein weiteres Ereignis auf diesen 20. November gelegt. Die Neuwahlen des Parlaments in Zeiten der Krise, die Sozialisten haben vorzeitige Wahlen ausgerufen und damit ihr Scheitern im Umgang mit der Krise eingestanden. Das Wahlergebnis zeigt, deutlich, dass ihnen kein Vertrauen mehr gegeben wird, sondern stattdessen auf die konservative Partei – Partido Popular gesetzt wird.
Das Ergebnis ist das Beste, das die konservative Volkspartei in ihrer Geschichte erzielt hat. Etwa 45 Prozent der Wähler hat ihr das Vertrauen ausgesprochen. Der bisherige Oppositionsführer Mariano Rajoy hat damit 187 Mandate von insgesamt 350. Das entspricht einem Stimmanteil von 43,6 Prozent. Es ist ein Sieg mit großer Verantwortung. Jetzt wird sich zeigen, ob die Partei dieser Herausforderung gewachsen ist und alle notwendigen Maßnahmen umgehend durchsetzen kann.