Ávila, ein schöner Ort mit Geschichte

 

Der Ort Ávila ist nicht nur die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, sondern blickt auch auf eine lange Geschichte zurück.

Geografisch gesehen ist die Provinz Kastilien-León eine spanische Region mit dem Regierungssitz in Valladolid. Die Stadt Ávila liegt auf 1131 Metern über Null. Damit ist die Stadt eine der höchstgelegenen Provinzhauptstädte Spaniens. Denn man sollte nicht vergessen, dass Spanien geologisch gesehen von der Meseta, den Tafelbergen, gekennzeichnet ist. In der Gebirgskette Gredos liegt Ávila.

Die Stadt Ávila hat etwa 59.000 Einwohner und befindet sich etwa 110 Kilometer nordwestlich von Madrid. Der Ort hat einen Fluss, den Adaja. Gemeinsam mit Toledo und Segovia ist die Stadt eine der denkwürdigen historischen Metropolen um Madrid herum.

Die Stadt wurde zum Weltkulturerbe, da sich innerhalb der Stadtmauern ein unschätzbares Erbe an Renaissance-Kirchen und Palästen befindet. Sie sind Zeugen der Blütezeit der Stadt. Es war eine Stadt, die vor allem von der Textliproduktion lebte. Außerdem ist der Ort als die Wiege der Heiligen Teresa von Ávila bekannt. Die Mystikerin ist eine der ersten Frauen, die große Anerkennung in der spanischen Kirche ihrer Zeit erfuhr. Dieses Jahr wird ihr 500. Geburtstag begangen. Die Europäische Kommission hat Ávila mit dem Access City Award 2010 für behindertenfreundliche Städte ausgezeichnet. Aber auch kulinarisch hat die Stadt viel zu bieten. Die ausgezeichneten Schmorgerichte und das berühmte Rindersteak aus Ávila sind nur ein Teil der vielfältigen Küche der Provinz, wobei im Kapitel Süßspeisen besonders die berühmten „Yemas de Santa Teresa“ (Süßspeise) hervorzuheben sind.

Schon vor Teresa begann die Geschichte Ávilas mit der ersten keltiberischen Siedlung der Vettonenum 700 v. Chr. Auf sie folgten die Römer im 3. Jahrhundert v. Chr. und errichteten die erste Stadtmauer, so wurde Ávila eine wichtige Festungsanlage. Im 11. Jahrhundert bevölkert und aufgebaut, Raimund von Burgund, Schwiegersohn König Alfons’ VI., mit der Überwachung des Wiederaufbaus der Stadtmauern auf den Resten der früheren römischen Befestigungsanlage beauftragt. Ihre Blütezeit war im 16. Jahrhundert, als die Wollmanufaktur einen starken wirtschaftlichen Aufschwung brachte. Es entstanden zahlreiche Zivil- und Sakralbauten, die bis heute den Stadtkern zieren. Wahrzeichen ist die gut erhaltene mittelalterliche Stadtmauer. Auf zweieinhalb Kilometern Länge besitzt sie fast 2500 Zinnen, etwa hundert Türme, drei Stadttore und drei Mauerdurchlässe. Die Puerta de los Leales ist der wichtigste Zugang zur Altstadt, führt direkt zur Kathedrale, die das Aussehen einer Wehrkirche besitzt und im 12. bis 14. Jahrhundert errichtet wurde. Ihre Apsis, das sogenannte Cimorro, in die Stadtmauer eingefügt, fungiert als Wehrturm des Schutzwalls. Während an der Fassade gotische und barocke Elemente koexistieren, sind im Innern die minuziösen Reliefs auf der Rückseite des Hochaltars und das Alabastergrabmal des Bischofs El Tostado bemerkenswert.

Jeder, der sich für Spanien und die Geschichte des Landes interessiert, sollte sich diese Stadt nicht entgehen lassen. Aber auch für diejenigen, die Spanisch als Fremdsprache lernen, empfiehlt sich ein Besuch.

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