Auch dieses Jahr wieder werden in Pamplona über eine Millionen Besucher erwartet. Anlass ist das durch Ernest Hemingway bekannt gewordene Stiertreiben durch die Stadt im Norden Spaniens. Dieses Jahr soll die Veranstaltung sogar im US-Amerikanischen Fernsehen übertragen werden.
Das Fest Sanfermines wird auf Baskisch Sanferminiak genannt, es findet seit etwas 1591 jährlich in Pamplona statt. Die Feierlichkeiten finden vom 6. bis zum 14. Juli diesen Jahres statt. Es heißt, dass das Fest zu Ehren von Fermin, einem Sohn der Stadt gefeiert wird, der als Missionar tätig war. Es handelt sich also nicht um einen Schutzpatron der Stadt oder der Region. Auch das Datum irritiert, weil der Gedenktag an den Heiligen am 10. Oktober ist, es heißt, dass man 1591 beschlossen habe das Fest wegen schlechten Wetters in den Sommer zu verlegen.
Die Art zu feiern, entspricht mittelalterlichen Jahrmärkten, die oft mit Stiertreiben und Stierkampf einhergingen. Das Fest beginnt Punkt 12 Uhr am 6. Juli mit dem Chupinazo, dem Knall eines Feuerwerkskörpers. Am folgenden Tag findet eine Prozession statt, bei der eine San Fermin Figur unter Gesang durch die Straßen Pamplonas getragen wird. Außerdem tanzen „Los Gigantes Y Cabezudos“ (die Riesen und die Großköpferten) durch die Straßen.
Der Teil, der am bekanntesten ist, dass jeden Morgen Kampfstiere durch die engen Gassen der Stadt getrieben werden, was Encierro heißt. Das Besondere daran ist, dass hunderte meist junger Menschen vor den etwa 500 Kilogramm schweren Bullen herlaufen. Das ist natürlich gefährlich, aber eine alljährliche Mutprobe. Jedes Jahr werden dabei zahlreiche Läufer zum Teil schwer verletzt. Am Abend folgen dann während der ganzen Festwoche Stierkämpfe.
Pamplona ist die Regionalhauptstadt von Navarra. Weltberühmtheit erlangten die San-Ferminés dank des Buches Fiesta, das Ernest Hemmingway 1926 veröffentlicht hat. Darin beschrieb er beispielsweise das Stierrennen. Das Stiertreiben ist ein Teil der Feierlichkeiten für den Schutzheiligen der Region Navarra. Unter den Teilnehmern des Laufes befinden sich immer auch viele Besucher aus anderen europäischen und außereuropäischen Ländern.
Das Fest hört sich nach einem großen und einvernehmlichen Volksfest an, aber das trifft so nicht mehr zu. Es fanden schon im Vorfeld Proteste von Tierschützern statt. So zum Beispiel am Samstag, laut Handelsblatt war ein in verschiedenen Sprachen wiederholter Slogan: Du läufst. Stiere sterben. Es soll auch eine symbolische Beerdigung stattgefunden haben.