Faszinierendes Spanien

 

Viele Menschen, die einmal nach Spanien gekommen sind, fahren wieder und wieder nach Spanien. Warum, sie sind fasziniert? Bittet man sie es zu erklären dann bekommt man selten eine klare Antwort. Natürlich wird über die Sonne und das Klima geredet, aber auch über die Spanier. Spanische Frauen sehen gut aus, sind temperamentvoll und vieles mehr. Es wird ganz allgemein über die freundlichen Menschen im Land geredet. Doch so richtig klar auf den Punkt kann es keiner bringen.

Hier ein Beispiel: es war gestern, da befand ich mich mit meinem Partner in Arcos de la Frontera. Das ist eine kleine Stadt in der Provinz Cádiz. Es ist eines der typischen andalusischen weißen „Dörfer“, das sich wie Zuckerwürfel über der Bergkuppe liegt. Dieser Ort war, wie es der Beiname de la Frontera andeutet, einmal von den Maurischen Besatzern zurückerobert worden. Bis heute gibt es Strassen und Namen, welche an die ehemals maurischen Bewohner erinnern. So standen wir gestern unvermittelt auf einem kleinen Platz, der von Häusern gesäumt ist, die zum Teil Haus und zum Teil Höhle sind. Viele Häuser bestehen zu einem großen Teil aus Höhlen. Eines der Häuser trug den, wie wir später erfuhren, den alten Straßennamen, Arabe. Ein nettes Detail, was auf einem Foto verewigt wurde und zu einem Gespräch mit den Bewohnern führte.

Die Bewohner sind ein entzückendes Paar um die 50. Sie haben uns herangewunken und Zeichen gemacht, dass wir doch eintreten sollen, sie würden uns das Haus zeigen. Da wir der Sprach mächtig sind haben wir uns mit ihnen unterhalten. Sie haben uns eingeladen ihr Haus zu sehen, diese Einladung haben wir nach anfänglichem Zögern angenommen. Es ist ein einfaches Haus, in dem es keinen Luxus gibt. Die Bescheidenheit war geradezu erschütternd. Das ist keineswegs abwertend gemeint ist, sondern ehr als Augen öffnend.

Denn sie haben uns ihr Haus und alles, was dazu gehört gezeigt. Ein Haus am Hang, halb Höhle im Berg, sehr sparsam eingerichtet, darüber das Flachdach, das eine wunderbare Terrasse ist, die eine wundervolle Aussicht über das Land eröffnet. Dazu noch der Garten, in dem nicht nur ein Oliven und ein Zitronenbaum stehen, sondern auch noch Hühner zuhause sind. Sie haben sicher nicht studiert und keinerlei Reichtümer, sie leben sicherlich bescheiden aber glücklich und zufrieden, mit dem, was sie haben.

Sie haben uns eingeladen und uns an ihrem privaten Glück teilhaben lassen. Das war seltsam berührend. Momentan kann man überall in Andalusien Weihnachtskrippenausstellungen bewundern, auch Arcos hat eine sehr aufwendige Weihnachtskrippe, die ein Mann in mühevoller Kleinarbeit, über drei Jahre aufgebaut hat. Sie ist beeindrucken. Aber weihnachtlich berührt, hat mich nicht die Weihnachtskrippe, sondern die Einladung in das Haus des Paares in der ehemaligen Strasse Arabe von Arcos de la Frontera.

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