Fremde Länder fremde Sitten

 

Es ist eine Binsenweisheit, dass jedes Land seine eigenen Sitten und Gebräuche hat. Nichts desto trotz stolpern wir immer wieder in die simpelsten Fallen. Es gibt viele kulturelle Unterschiede zwischen Spanien und Deutschland.

Da spielt es keine Rolle, dass beide Länder beliebte Urlaubsländer sind, beide der europäischen Union angehören und auch beide zum gleichen Kulturkreis gehören. Wer sich nicht blamieren oder unangenehm auffallen möchte, sollte dementsprechend einige Tatsachen berücksichtigen. Ganz wichtig ist, dass es immer einen Unterschied zwischen Touristenhochburgen und dem Landesinneren gibt. Läden, Banken, Behörden und auch Restaurants haben vielleicht im Touristenzentrum ganztägig und durchgängig geöffnet, aber im Landesinneren gelten andere Regeln. In Spanien schließen zur Mittagszeit alle Geschäfte.

Die Mittagszeit ist zwischen 14 und 17 Uhr angesiedelt, im Hochsommer kann sie sich bis 18 ausweiten. Die einfachste Möglichkeit damit umzugehen, ist sich anzupassen und den spanischen Tagesrhythmus zu adaptieren. Das birgt auch andere Vorteile. Wenn Sie den Mittag zur spanischen Zeit machen, dann noch eine kurze Siesta halten, dann werden Sie den Rest des Tages genauso im spanischen Takt erleben. Das heißt, Sie werden erst später am Abend essen, also nach 22.00 und dann fit für die Nacht sein. Testen Sie es einfach mal.

Oft wundern sich Reisende auch über die seltsam unaufmerksamen Kellner. Dabei muss zunächst festgestellt werden, sie sind nicht unaufmerksam, sie haben nur eine andere Auffassung von ihrem Beruf als beispielsweise deutsche Kellner. Spanische Kellner waren Distanz, deshalb ist es ihnen absolut befremdlich, Rechnungen zu teilen oder am Tisch zu warten bis man das Geld auf den Teller mit der Rechnung getan hat. Kellner sind in dieser Beziehung sehr diskret. Aber oft scheinen sie schlicht unauffindbar. Besonders wenn man etwas bestellen möchte, muss man sich schon bemühen ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen. Das liegt daran, dass Deutsche erwarten, dass der Kellner unaufgefordert an den Tisch kommt, das aber tut ein spanischer Kellner nur sehr ungern.

Wagen Sie es ihn einfach so anzusprechen, wie es die Einheimischen tun, selbst wenn es in Ihren Ohren unhöflich klingt. Es lohnt sich, typisch spanisches Essen ist sehr lecker. Spanische Bars haben oft eine sehr große Auswahl an Tapas, warme Tapas gibt es zu den landesüblichen Essenszeiten, kalte, wie beispielsweise Jamón oder Queso Manchego, oft auch außerhalb.

Lassen Sie sich nicht von der Auswahl abschrecken, oft bekommen Sie zum ersten Getränk eine kleine Aufmerksamkeit des Hauses und haben Zeit die Karte zu lesen. Es ist besonders abends üblich von einer Bar zur nächsten zu ziehen. Die Tapasbars ersetzen so den deutschen Biergarten und sind nicht aus der Kultur wegzudenken. Nicht umsonst erfreuen sie sich mehr und mehr auch in Deutschland großer Beliebtheit. Also, genießen Sie Spanien und die spanische Kultur.

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