Jorge Semprún – Nachruf

 

Einer der bedeutendsten spanischen Literaten und Intellektuellen Spaniens ist am vergangenen Dienstag in Paris verschieden. Sein Leben kann und sollte jedem ein Vorbild sein.

Jorge Semprún war engagiert. Er kämpfte für seine Überzeugungen, seinen es politische, moralische oder schlicht menschliche Überzeugungen gewesen. 1939 musste er vor dem Franco Regime fliehen. Er floh nach Frankreich. Auch im Exil engagierte er sich, zum Beispiel, in der Widerstandsbewegung gegen die Nazis. Die Gestapo verhaftete ihn, brachte ihn nach Buchenwald, aber nichts konnte ihn stoppen. Er war ein Widerstandskämpfer mit Leib und Seele.

Bekannt ist er vielen als Autor, einige denken an Kinderbücher wie „Le petit Nicolas“ bei Jorge Semprún, aber er hat für alle Altersgruppen geschrieben. Einige Romane wie „Die große Reise“ (1963) oder „Was für ein schöner Tag“ (1980) reflektieren seine Erlebnisse im KZ Buchenwald.

Andere diskutieren andere politische Ereignisse und Kämpfe, die er direkt oder indirekt erlebt hat. Semprún schrieb in Französisch, auch weil seine Bücher in der Franko Diktatur verboten waren. Er hat aktiv gegen die Franko Diktatur gekämpft, Erfahrungen hat er beispielsweise in „Der zweite Tod des Ramón Mercader“ niedergeschrieben. Ende der 1980er Jahre arbeitete er als Minister für Kultur in der spanischen Regierung, musste das Amt jedoch schon bald wieder niederlegen.

In seinen Büchern hat er nicht nur das Böse im Menschen geschildert, sondern auch das Gute, dass trotz Allem immer erhalten bleibt. Mit diesen seinen Büchern schrieb er gegen das Vergessen an. 1994 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.

Er lebte in und zwischen den Kulturen. Seine Bücher schrieb er gewöhnlich in Französisch und wurde manchmal gefragt, ob er überhaupt Spanier sei. Jorge Semprún war nicht nur Spanier, sondern vor allem ein sehr kritischer Geist. Seine Meinung wird fehlen, aber nicht sein Vorbild. Seine Bücher bleiben uns und sollten als Vorbild dienen.

 

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