Die Hauptstadt der Provinz Navarra ist Pamplona. Jeder Spanienliebhaber hat diesen Namen schon oft gehört. Die Stadt hat eine lange und ereignisreiche Geschichte erlebt, aber das macht sie nicht so sehr bekannt, das teilt sie mit vielen anderen spanischen Städten. Auch der Jakobsweg führt durch diese Stadt. Aber darum geht es hier nicht, sondern darum, dass jedes Jahr wieder der Name Pamplona nicht aus den Nachrichten wegzudenken ist.
Der Grund sind die Sanfermines, die vom 6. Juli bis zum 14. Juli andauern. Das sind traditionelle Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt. Zu diesem Zweck wird der Heilige San Fermin aus seiner Kapelle in der Kirche San Lorenzo zu einer Prozession geholt. Bei dieser Gelegenheit werden auch Pappmachéfiguren vor bei an der Kirche San Cernin zum Dom und zurück geführt. Alle Teilnehmer sind weiß gekleidet und tragen ein rotes Halstuch, Schärpen und zum Teil auch Baskenmützen. Der religiöse Charakter des Festes scheint schon lange in den Hintergrund getreten zu sein.
Das Religiöse ist heute nur ein kleiner Teil der Feierlichkeiten. Der weitaus bekanntere Teil sind heute die Stierkämpfe und die Stierläufe. Diese finden jeden Tag, außer am Erlösungstag statt. Ursprung dieses Brauches ist der ehemals stattfindende Tiermarkt anlässlich des Festes.
Wichtig ist, dass beim Stierlauf niemand stehen bleiben oder rückwärts laufen darf. Zudem dürfen weder Schwangere noch Kinder mitmachen. Auch Personen, die zu viel Alkohol getrunken haben, sodass sie sich oder andere gefährden könnten, dürfen an dem Spektakel nicht teilnehmen. Nichts desto trotz werden jedes Jahr zahlreiche Menschen verletzt. Die Stierläufe sind extrem gefährlich für die Teilnehmer. Ärzte und Rettungssanitäter sind schnell zur Stelle, um den Verletzten zu helfen. Jedes Jahr gibt es dramatische Szenen und es wird um Leben und Tod gekämpft. Viele Tierschützer versuchen und nutzen seit Jahren die Plattform des Festes, um auf die Lage der Tiere in diesem Spektakel aufmerksam zu machen.
Der bekannteste Teilnehmer an den alljährlichen Sanfermines war vermutlich Ernest Hemingway, der es 1924 besuchte und begeistert von dem rauen Brauch und dem Spiel mit der Angst berichtete. Seit seiner eindrücklichen Beschreibungen nehmen jährliche viele Reisende, aus aller Welt, die Reise in diese Stadt auf sich, um an dem Spektakel teilzunehmen.
Das Fest beginnt und endet mit Böllerschüssen.