Spanien zwei Sichtweisen

 

Was verbinden Menschen aus Europa oder der westlichen Welt mit Spanien? Und was verbinden Spanier mit Spanien?

Spanien ist 1986 der europäischen Union beigetreten. Das Land ist eine konstitutionelle Erbmonarchie mit einem Zweikammerparlament, deren Hauptstadt Madrid ist. Seit 1978 gibt es eine Verfassung. Das Land ist in 17 autonome Regionen unterteilt, die ihre eigenen Regionalregierungen haben. Die Landfläche beträgt 504.782 qkm und die Bevölkerung beträgt 45,8 Millionen sinkend. In Spanien wird mit Euro bezahlt und die Amtssprache ist Spanisch, auch wenn in bestimmten Regionen noch Regionalsprachen, Katalanisch, Galizisch und Baskisch, gesprochen werden.

Die Landschaft zeichnet sich durch Hochplateaus, Berg- und Gebirgszüge aus. Eine Inselgruppe die Balearen liegt im Mittelmeer, eine andere die Kanaren im Atlantik vor der afrikanischen Küste. Es gibt vier große Flüsse, den Ebro, den Duero, den Tagus und den Guadalquivir.

Das Land lebt von der Landwirtschaft, Obst, Gemüse, Oliven und Wein wird angebaut. Zudem gibt es einen großen Dienstleistungssektor, der viele ernährt. Aber der Tourismus bringt Geld aus dem Ausland. Viele Touristen sehen in Spanien ein Land mit Sonne, Meer und Strand, in dem man günstig Urlaub machen kann. Die Touristen schätzen die gute Laune und die Emotionalität der Einheimischen. Aber das Land wird nicht als produktiv, sondern als Auszeit von der Zivilisation angesehen. Allerdings muss in diesem Zusammenhang ganz deutlich gesagt werden, dass es in den letzten 25 Jahren eine enorme Entwicklung gegeben hat. Dabei sind das Leben und der Alltag in Spanien sicher nicht leichter als in anderen europäischen Ländern. Die Stadt-Land-Kluft ist nach wie vor in weiten Teilen des Landes riesig.

Die Spanier selbst idealisieren ihr Land und ihre Heimat als Paradies. Nichts desto trotz wird Spanien nie als Einheit begriffen, sondern nur der Teil, in dem die befragte Person und ihre Familie lebt zählt. Die landwirtschaftlichen Produkte wie Oliven, Olivenöl, Jamón und Wein werden verherrlicht ohne andere Herkunftsländer zu kennen oder sich dafür zu interessieren, sie werden schlicht nicht als ernsthafte Konkurrenz angesehen. Das Geteiltsein hat sicher historische Wurzeln und sollte überwunden sein, ist es aber nicht. Nach wie vor halten sich Traditionen und Bräuche, die ein vereintes Spanien unterbinden.

Das Land als solches ist reich, mit ein bisschen guten Willen und Unternehmertum könnte es in neuer Blüte erstrahlen, leider wird dieser mögliche Reichtum verschenkt durch unfortschrittliches Denken. Andererseits macht gerade das einen großen Teil des Charmes aus, eine Zwickmühle.

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