In Spanien dürfen Stier- und Hahnenkämpfe auch weiterhin stattfinden, weil Traditionen und Brauchtum schützenswerter gilt als der Tierschutz.
Viele Menschen, die an Spanien denken, sehen als erstes vor ihrem inneren Auge Sonne, Sandstrände, Palmen und vielleicht auch Sangria, Jamón und Paella. Das sind eben die Dinge, mit denen Touristen angelockt werden. Aber es gibt in Spanien auch einige kulturelle Aspekte, die allgemein unter spanische Kultur zusammengefasst werden. Da ist natürlich der Flamenco, der traditionelle Tanz zu Gitarrenmusik und Gesang. Einige werden auch an die besonderen Bräuche der Karwoche und zu Weihnachten denken. Außerdem wissen viele Touristen zu berichten, dass es auch Stierkämpfe und Corridas gibt. Die meisten kennen diese nicht aus persönlicher Erfahrung, sondern eher aus dem, was sie im Fernsehen, in Reiseführern und von Zeit zu Zeit erscheinenden Artikeln gelesen haben. Die Bilder sind farbenfroh.
Der Stier ist ein Wesen, das schon in der Zeit der Ägypter verehrt wurde. Man findet in fast allen Kulturen rund ums Mittelmeer Mythen, welche den Stier als gottähnliches Wesen verehrt oder fürchtet. Der Stier ist in der europäischen Mythologie aus zweierlei Hinsicht wichtig, er ist ein Symbol der Fruchtbarkeit und Zeugungskraft, aber der Stier verantwortlich für das Gesehen auf der Erde. Natürlich hat sich diese Sichtweise im Laufe der Zeit geändert und relativiert. Nichts desto trotz finden in einigen wenigen Ländern nach wie vor Stierkämpfe und Corridas statt, in denen Stierkämpfer oder die Männer einer Gemeinde ihr Können unter Beweis stellen können. Eines dieser Länder ist Spanien. Aber auch hier gibt es einen Diskurs, der dies hinterfragt. In Katalonien hat man den Stierkampf verboten. Aber sonst ist er nach wie vor gestattet. Allerdings muss man durchaus hinzufügen, dass in vielen Stierkampfarenen seit längerer Zeit schon keine Stierkämpfe mehr stattgefunden haben. Es ist schlicht zu teuer und da kann man sich das nicht leisten. Eine andere Sache sind da Hahnenkämpfe, diese haben besonders in schlechten Zeiten mehr Befürworter. Im Kampf treten 2 Hähne gegeneinander an. Gewöhnlich wetten die Besucher auf den Ausgang des Kampfes. Eines der Tiere unterliegt, sobald ein Tier nicht mehr kämpft, schwer verletzt ist oder stirbt. In vielen Ländern ist der Stierkampf verboten, aber in anderen Ländern gilt Hahnenkampf als traditionelle Sportart.
In Spanien dürfen Stier- und Hahnenkämpfe stattfinden, es werden Tiere zwar von der Verfassung geschützt, aber Traditionen werden als wichtiger bewertet.