Wer nach Andalusien kommt, der wird sich vor einer Kultur finden, die ihren Mittelpunkt in der Bar hat. Die Bar hat eine wichtige Funktion in der Gesellschaft. Natürlich gibt es in der momentanen Situation auch Veränderungen. Aber immer schön der Reihe nach.
Bars in Andalusien sind sicher Orte, an denen es Alkohol gibt, aber die Menschen gehen nicht in die Bar, um sich zu betrinken. Ehrlich gesagt ist es sehr selten Leute zu treffen, die sich stumpf betrinken. Natürlich trinken die Leute Alkohol; Bier, Wein, Shots und auch Longtrinks werden zum Zeil schon am Vormittag ausgeschenkt. Aber man sieht selten jemanden, der betrunken ist. Außerdem trinken die Leute langsam und immer haben sie dabei eine Tapas vor sich. Das heißt, es wird gegessen und gleichzeitig getrunken. Das ist ein enormer Unterschied, der klar macht, dass es sich hier um eine „Tapas Kultur“ handelt. Die Bars werden deshalb auch Tapas Bar genannt. Aber es gibt eine weitere Besonderheit. Die Tapas Bars werden nicht nur von Erwachsenen, Männern oder Frauen besucht, sondern von Familien, die selbst mit Kleinkindern und Säuglingen die Bar besuchen. Das ist ein entscheidender Unterschied zu Bars im Norden Europas oder den USA zum Beispiel.
Genauso wie es in Andalusien völlig normal ist mit der Familie in eine Bar zu gehen, um dort Freunde und Bekannte zu treffen, so ist es natürlich, dass man seine Frühstücks- oder Mittagspause in einer Bar mit den Kollegen verbringt. Auch nach der Arbeit oder nach dem Einkauf gehen viele Leute in Andalusien mit ihren Freunden oder Kollegen nach getaner Arbeit auf ein schnelles Bier in eine der Bars. Das ist völlig normal und hat nichts mit dem Alkohol zu tun, sondern mit der den Tapas Bars eigenen Geselligkeit.
Früher war die Rolle der Bars eine andere, aber darüber wird in einem folgenend Blog berichtet werden.