Das „El Colacho Festival“ im spanischen Castrillo de Murcia gehört zu den etwas anderen Festen oder kulturellen Bräuchen und deshalb soll es hier kurz erläutert werden. Das Fest wird zur gleichen Zeit wie Corpus Christi gefeiert, in Deutschland wird das immer an einem Donnerstag gefeiert, aber in Spanien häufig auf das Wochenende verschoben. Es ist Brauch, dass ein als Teufel verkleideter Mann über Babys springt, um diese von der Erbsünde zu befreien.
Doch langsam, El Colacho wird als Fest von nationalem touristischen Interesse bezeichnet, es wird in Castrillo de Murcia in der Gemeine Sasamón gefeiert. Es gibt zwei Protagonisten bei den Feierlichkeiten, den Colacho und den Atabalero. Während der Colacho den Teufel repräsentiert, er ist mit einer Maske und schrill bunter roter und gelber Kleidung bekleidet und hat große castañuelas bei sich. Die fratzenartige Maske trägt er bei der Prozession. Der Atabalero spielt während des Umzuges und im Gotteshaus die Trommel. Er trägt einen Frack und einen dunklen Hut.
Die beiden werden von den Kindern verspottet. Die Feierlichkeiten beginnen am Mittwochabend und werden bis zum Donnerstag bzw. Sonntag, an dem Corpus Christi gefeiert wird fortgesetzt. Am Tag der Prozession schmücken die Anwohner ihre Häuser, wie die Strassen und ziehen sich ihre besten Sonntagskleider an. Einige Häuser haben Altäre, an denen die Prozession stoppt um die Winde und das Wasser zu heiligen. Gegenüber den Altären werden Matratzen auf den Boden gelegt, auf die in diesem Jahr geborene Babys gelegt werden. Mädchen, die in dem betreffenden Jahr die Kommunion erhalten haben, werfen Blüten auf die Kleinkinder. Der als Teufel verkleidete springt über die Kleinkinder und der Atabalero hält eine Rede, isst Käse und Brot aus Sasamon und trinkt Wein.
Es ist ein eigenartig schönes Fest, dass Spaß bereitet und alle Bewohner des Ortes einbezieht. Natürlich findet man auf Youtube auch kurze Filmchen dazu. Spanische Kultur und besonders die Regionalkultur hat viele Besonderheiten, die es zu entdecken lohnt.