Essen mit dem Don Quijote

 

Jeder, der den Don Quijote schon einmal gelesen hat oder andere literarische Werke aus dieser Zeit kennt, dem wird auffallen, dass oft über Essen geschrieben wird. Ernährung spielt in gewisser Weise eine scheinbar entscheidende Rolle in den Büchern. Warum war die Nahrung damals so wichtig für die Menschen? Die Nahrung und Essgewohnheiten sind so wichtig, weil sie dem Menschen eine Identität geben, ihn einer bestimmten Gruppe von anderen Menschen zuordnen.

Wichtig an den Beschreibungen dieser Bücher war demzufolge nicht wie viel gegessen wird, sondern wer was isst oder eben nicht isst. Was heißt das jetzt im Klartext? Nun, es war wichtig im Don Quijote darzulegen, dass eine Person Schweinefleisch isst, und dass am Samstag einen Eintopf mit Schweinswurst auf den Tisch kommt. Das scheint aus heutiger Sicht unverständlich, doch wenn man die damalige Zeit betrachtet, fällt auf, dass die Inquisition wütete. Ziel dieser war es unter anderem diejenigen Christen herauszufiltern, die keine guten Christen sind, die oder deren Familien womöglich erst nach 1492 zum Christentum konvertiert sind. Wenn also über eine Person gesagt wird, dass sie viel Schweinefleisch isst und dass am Samstag kein Festmahl, sondern ein einfacher Eintopf mit Schweinswurst auf den Tisch kommt, dann wird über diese Person vor allem gesagt, dass es sich wirklich um einen guten Christen handelt.

Es ist damals von großer Wichtigkeit gewesen, dass man nicht verdächtigt wurde einem anderen Glauben anzugehören, um ein unbehelligtes Leben führen zu können. Denn gesetzt denn Fall, dass ein Neu-Christ, so hießen die Konvertierten, als seinem alten Glauben verhaftet ertappt wurde, hieß das Folter, Kerker und vermutlich Scheiterhaufen. Damit wurde auch die Familie enteignet und unter Umständen gleichfalls hingerichtet. Die Zeiten waren rau, die Staatsreligion das Christentum, also der Katholizismus und sowohl Juden und Muslime nicht geduldet.

Jetzt denke man einmal an die typische spanische Tapas Bar, in welcher der Kaffee traditionell aus Gläsern, das heißt, auf arabische Art, getrunken wird. Was fällt dort als erstes auf? Ja, dort hängen unzählige Schweinebeine vom Dach – Jamón, Jamón. Wenn das keine Ironie ist, dann weiß ich auch nicht.

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