Seit 1980 findet in Sevilla alle zwei Jahre die Flamenco Biennale statt. Dieses Jahr wird sie im Gedenken an Paco de Lucia ausgetragen. Beginn war letzten Freitag, den 12. September und sie wird noch bis zum 5. Oktober andauern.
Veranstaltung mit Reputation
Die Veranstaltung hat sich seit ihrer Gründung im Jahre 1980 etabliert. Sie ist ein Ereignis mit großer Reichweite, nicht nur in Andalusien wird mit großer Erwartung auf die Künstler geguckt, sondern auch das Ausland beobachtet, welche Künstler sich besonders hervortun. Klar, es ist eine Veranstaltung rund um typisch spanische Kunst. Es werden neben einem Flamenco-Wettbewerb auch verschiedene Auftritte in den Bereichen Gesang und Tanz dargeboten. Für Auswahl der Künstler und die Programmgestaltung ist ein Komitee zuständig, das sich aus einer Künstlerkommission – fünf bedeutende Persönlichkeiten aus der Welt des Flamenco – sowie einer Beraterkommission – zehn Experten, die über die Darbietungen und Zusatzveranstaltungen der Biennale wie etwa Kurse, Konferenzen, Gesprächsrunden oder Seminare beraten – zusammensetzt.
Paco de Lucia
Dieses Jahr wird die Biennale de Flamenco zu Ehren von Paco de Lucia abgehalten. Paco de Lucia wurde 1947 in Algeciras in der Provinz Cádiz geboren und starb am 25. Februar 2014 in Mexiko. Er gilt vielen als Großmeister des Flamenco und hervorragender Gitarrist. Einerseits pflegte er den traditionellen Flamenco und andererseits bereicherte er ihn um neue Elemente. Er hat ganz klar seinen eigenen Stil. Bekannt wurde er für seinen harmonisch perlenden und doch glasklaren Klang, er fügte aber auch zusätzliche Akkorde ein.
In den 1970er und 1980er Jahren arbeitete er viel mit den Sängern Cameron de la Isla und mit Fosforito zusammen. Beide gelten heute als Klassiker des Flamenco. Aber er experimentierte auch mit anderen Stilrichtungen und Genres. Paco de Lucia lernte schon früh das Gitarrenspiel, erst durch seinen Vater, selbst Gitarrist. Seinen ersten Auftritt hatte er mit 11 Jahren und von da an ging es immer weiter, ein Jahr später bekam er seine erste Auszeichnung, seine letzte war der Prinz-von-Asturien-Preis, den erhielt er 2004. Jetzt wird sein Werk posthum gewürdigt.