Flamenco ist Andalusien (1)

 

Flamenco bezeichnet traditionell spanische Lieder und Tänze, ursprünglich kommt er aus Andalusien. Das heißt jedoch nicht, dass er rein andalusisch ist. Eigentlich ist es eine Musik, die viele verschiedene Einflüsse hat, nur als multikulturell zu bezeichnen, aber sie ist es auch doch wieder nicht. Die Einflüsse mögen aus aller Herren Länder zusammengetragen worden sein, aber sie treffen sich alle im spanischen Andalusien, wo sie dann auch bleiben. Natürlich beeinflusst der Flamenco auch seinerseits die Musik anderer Stile und es gibt auch Flamenco in anderen Ländern, aber man kann nicht von einer Schule außerhalb Andalusiens sprechen. Die Institute, die es in Japan oder Deutschland gibt, sind ehr Vereine, die die bestehende Kultur verbreiten.

Doch was gehört zum Flamenco bzw. zeichnet ihn aus? Nun, da ist zum einen ganz klar die typische Musik, die insbesondere vom Spiel der Gitarre dominiert wird. Dazu wird gesungen, der Gesang ist wichtig. Und als drittes und letztes Element kommt der Tanz hinzu. Die Grundstruktur des Flamencos ist metrisch. Seine Existenz, als musikalisches Genre, ist erst seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts belegt, vorher gibt es keine schriftlichen Zeugnisse seiner Existenz.

Die Entstehung des Genres wird immer mit historischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen der Region Andalusien im Süden Spaniens eng verknüpft. Musik und Kultur wurde größten Teils mündlich tradiert, was den Mangel an Beweisen erklärt. Die Entwicklung der Musik in Südspanien kennt zahlreiche Einflüsse. Schon lateinische Autoren belegen, dass Tänzerinnen in Gades, was heute Cádiz ist, rhythmische Tänze mit Klappern aufführten. Diese Klappern sind vermutlich Vorläufer der heutigen Kastagnetten und stammen aus der Zeit der Tartesser. Auf diese Phase, so heißt es folgte die Zeit der frühen Christen, die stark von griechischer und jüdischer Kultur geprägt sind und wurden dann von der mozarabischen Kultur erweitert. Die Kulturen und Traditionen mischten sich und bildeten neue heraus. Die Einflüsse haben zu einer eigenen Tanz- und Musikkultur geführt, die mit derjenigen der Arabischen Besatzer nur wenig gemein hatte. Mit der Reconquista und nach ihr erfolgte eine Romantisierung der Musik. Gitanos verbreiteten sie und weil sie sich professionell dem Gesang und dem Flamenco widmeten. Gitanos, politisch korrekt, mobile ethnische Minderheit genannt, haben die Musik stark beeinflusst, sie haben sie mit Liedtexten und durch ihr Herumreisen weit verbreitet und bekannt gemacht.

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