Wenn es um das Thema Romantik geht, dann sind die Spanier den Deutschen einige Schritte voraus – so zumindest das Klischee. Deshalb ist es kein Wunder, dass wir uns auch beim Heiraten einige Aspekte von der südeuropäischen Nation abschauen können. Wie man eine spanische Themenhochzeit gestaltet und welche spanischen Bräuche dabei auf keinen Fall fehlen sollten, haben wir uns genauer angesehen!
Groß und ausgiebig feiern
Der wohl größte Unterschied zwischen spanischen und deutschen Hochzeiten liegt in der Größe der Feier. Während sich die Besucherzahlen in Deutschland oftmals noch im zweistelligen Bereich befinden, kann man bei einer spanischen Hochzeit auch 300 Gäste oder mehr erwarten. Damit das möglich wird, helfen alle zusammen. Dabei werden Familienmitglieder für verschiedenste Aufgaben eingeteilt, manchmal stammen sogar ein paar der Gerichte aus „Abuelita‘s“ Küche. Gefeiert wird außerdem nicht nur einen Abend lang. Die Feierlichkeiten starten meist schon einen Tag zuvor. Entweder der Junggesellenabschied wird direkt am Vorabend veranstaltet oder es gibt eine gemeinsames Essen am Vorabend, ähnlich dem „Rehearsal Dinner“ in den USA. Oft verbringen spanische Hochzeitsgesellschaften auch noch den Tag nach der Hochzeit zusammen. So soll das neue Paar mit viel Unterstützung ins gemeinsame Leben starten.
Kuriose Bräuche in Spanien
Filme und andere Medien haben dafür gesorgt, dass viele Länder ihre Hochzeitsbräuche angepasst haben. Das bekommt man auch in Spanien zu spüren. Während viele der Hochzeiten heute schon dem amerikanischen Vorbild sehr ähnlich sind, gibt es immer noch traditionelle Feiern, bei denen spanische Bräuche weiterhin im Vordergrund stehen. Was zum Beispiel viele nicht wissen: In Spanien wird nicht zwangsläufig in Weiß geheiratet. Ein schwarzes Brautkleid mit feinen Details aus Spitze ist die traditionellere Wahl – und sieht ganz schön eindrucksvoll aus. Während der Zeremonie werden dem Brautpaar nicht nur die Ringe übergeben, sondern auch dreizehn Münzen. Diese symbolisieren das finanzielle Glück, dass dem Brautpaar gewünscht wird, sollen aber auch zeigen, dass die beiden Vermählten nun nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Finanzen teilen. Der Brauch stammt noch aus einer Zeit, in der die Frau meist eine finanzielle Abhängigkeit von ihrem Ehemann hatte, heute wurde seine Bedeutung jedoch modernisiert. Ein beliebtes Hochzeitsgeschenk in Spanien ist der Orangenbaum. Er steht für Fruchtbarkeit und Schönheit und ist in Spanien heimisch. Auch ein Haarschmuck kann aus der Pflanze zusammengestellt werden. Die Gäste erhalten bei einer spanischen Hochzeit ebenfalls Geschenke. Für ihren Besuch gibt es beispielsweise ein kleines Goodie-Bag mit Olivenöl oder anderen Delikatessen.
Mediterrane Hochzeit in Deutschland
Um eine Hochzeit mit spanischem Motto zu feiern, muss nicht gleich die gesamte Hochzeitsgesellschaft nach Mallorca geflogen werden. Stattdessen bieten zahlreiche Hochzeitslocations in Deutschland ein mediterranes Flair, das an Urlaub erinnert. Besonders gut eignen sich dazu Städte, die am Wasser liegen. Dass man dabei nicht ans Meer muss, beweisen Köln oder Hamburg – denn auch der Rhein oder die Elbe bieten eine traumhafte Kulisse. Wer etwa im Rheinloft Cologne heiratet, kann unter Palmen feiern und den Blick auf das Wasser genießen. Dabei werden urbane und mediterrane Elemente gekonnt kombiniert. Natürlich kann eine Trauung auch direkt am Wasser abgehalten werden. Dabei muss man die Gästeliste jedoch etwas kürzen. Dann fehlen nur noch leckere Tapas und die spanische Hochzeit kann losgehen!
Spanienliebhaber können ihre Hochzeit einfach nach den spanischen Bräuchen ausrichten und damit ein bisschen Würze in ihr Fest bringen. Von interessanten Traditionen über lange Partynächte wissen die Südeuropäer einfach, wie man ordentlich feiert!