Frühling ist eine der besten Reisezeiten, besser ist nur, dass diese Zeit in Spaniens Süden schon früher beginnt als bei uns im hohen Norden. Wer Spanisch lernt und eine Reise ins Land plant, um seine Sprachkenntnisse zu verbessern oder aber, um einfach etwas vom Land zu sehen, der sollte im März in den Westen von Spanien fahren. Die Extremadura bietet viel zu entdecken.
Ein Beispiel ist die Kirschblüte im Valle de Jerte. Sie wird dort jedes Jahr wieder von vielen Menschen gefeiert. Als erstes denken bei Kirschblüte viele an Japan, doch, im Westen Spaniens blühen jetzt schon die Kirschbäume. Im Valle de Jerte blühen jedes Jahr über zwei Millionen Kirschbäume und verwandeln das Tal in ein Blütenmeer, das zu einem ganz besonderen Erlebnis für Touristen, Spanischstudenten oder auch die ganze Familie wird.
Der süße Duft des Blütenmeeres zieht sich durch das ganze Tal. Die Farben reichen von strahlendem Weiß über Zartrosa bis fast Pink. Das Tal scheint verschneit zu sein, dabei ist von Schnee hier nichts zu sehen, es sind die vielen, vielen Blüten. Es gibt mehr als 200 Kirschsorten und fast eben so viele Farbvariationen. Hier findet man genauso uralte Sorten, wie auch jüngere Kreationen. Die Kirschblüte dauert von Mitte März bis etwa Mitte April. Die Vielfalt überrascht und beeindruckt.
Bei über 200 Sorten, da gibt es viel zu Fachsimpeln und die Bauern tun das nicht nur auf dem Feld, sondern auch in der Dorfbar. Die Kirschen bestimmen einfach das Leben der Menschen. Zum Teil gibt es auch Wettbewerbe rund um die Kirsche, wie zum Beispiel, wer die ungewöhnlichste Sorte hat.
Ein Besuch der Extremadura ist immer eine Reise mit starken Gegensätzen. Das Klima der Extremadura ist extrem, die Landschaft scheint extrem karg, um dann plötzlich am Puerto de Tornavacas umzuschlagen, das Tal öffnet sich vor dem Reisenden. Vor dem Auge zeigt sich das Valle del Jerte und Kirschblütenduft steigt in die sich auf 1275 befindlichen Nasen. Das Tal hat eine Länge von etwa 40 Kilometern als Blütenteppich und endet vor den Toren Plasencias, einer mittelalterlichen Stadt. Umrandet sind die Kirschbäume von robusteren Eichenwäldern. Im Tal herrscht ein besonderes Mikroklima, das sich auch durch rauschende Bäche und Wasserfälle auszeichnet.
Kurz und gut, Die Gegend eignet sich auch zum Wandern, beobachten seltener Tierarten, wie Luchsen und Vögeln. Wer lieber Städtetourismus macht wird in Plasencia eine einzigartige Stadt aus römischer Zeit, die seit dieser Zeit eine wichtige Handelsmetropole war, die Zeitzeugin und zeigt stolz Relikte aus allen Jahren und Jahrhunderten. Die Stadt ist noch wenig bekannt, relativ klein, hat aber dennoch 2 Kathedralen, zahlreiche Adelspaläste und eine der ältesten Weinkellereien Spaniens.