Lepe und Ostfriesen

 

Jedes Land hat so seine Spezis. In Deutschland gibt es viele Ostfriesenwitze, in Andalusien gibt es auch Witze, und zwar über die Bewohner des Ortes Lepe. Wer also Spanisch lernen möchte, kann sich auch mit Lepe auseinandersetzen.

Die Gemeinde Lepe befindet sich in der Provinz Huelva in der Nähe der Atlantikküste und nahe der portugiesischen Grenze. Die Einwohnerzahl liegt bei etwa 27.000, das ist nicht besonders viel, aber wenn man bedenkt, dass die spanische Gesellschaft schrumpft, ist es auch nicht ganz klein. Der Ort ist schon lange bewohnt, zwischen dem 6. und 5. Jahrhundert vor Christus wurde er von den Phöniziern gegründet, später kamen dann die Römer und auch die Mauren. Es gibt zahlreiche archäologische Funde und Ausgrabungen sowohl in Lepe als auch in der Umgebung, die von der wechselhaften Geschichte erzählen. Nach der Reconquista ist der Ort kurzfristig an Tempelritter gefallen.

Heute ist Lepe eigentlich nur noch wegen seiner landwirtschaftlichen Produkte bekannt. Lepe ist einer der großen Erdbeerproduzenten Spaniens und auch Europas. Schaut doch mal auf die Etiketten der Erdbeeren in den Supermärkten, ja, die spanischen Erdbeeren kommen aus der Provinz Huelva und viele aus Lepe. Neben der Erdbeerwirtschaft spielt die Fischerei eine wesentliche Rolle in der und für die Wirtschaft des Ortes, aber auch der Tourismus. Viele Touristen werden vom schönen Wetter und den endlos scheinenden Sandstränden hinter Pinienwäldern angezogen. Entspannung und Erholung sind hier für Nordeuropäer ideal möglich. Es gibt auch einige lokale Sehenswürdigkeiten, wie die Kirche Santo Domingo de Guzmán aus dem 16. Jahrhundert oder die Kapelle San Cristóbal und der alte Seeverteidigungsturm Torre del Catalán. Hier finden heute Ausstellungen und Kulturveranstaltungen statt.

Aber zurück zum Ausgangspunkt, Lepe, das Fischerdorf ist dafür bekannt, dass seine Bewohner oft und gerne Zielscheibe von Witzen und Spott werden. Meist wird die Intelligenz der Leperos in Frage gestellt. Ein Urheber war wohl Manuel Summers Rivero (1935-1993), ein spanischer Humorist, der sich offenbar häufig über die Einwohner von Lepe lustig gemacht hat. Die Witze von Manuel Summers waren von schwarzem Humor und entsprechend satirisch. Aber einer anderen Theorie nach, kam die Gepflogenheit, sich über die Einwohner von Lepe lustig zu machen, schon in den 1930er Jahren auf, als man sich in Spanien gerne den letzten Witz aus Lepe erzählte.

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