Niebla ist eine historische Stadt, die sich im Südosten der Provinz Huelva befindet. Sie Stadt ist nicht groß – mit gerade mal 4.000 Einwohnern, aber trotzdem etwas ganz besonderes. Niebla kann als historisch-kulturelle Hauptstadt dieses Gebietes der Iberischen Halbinsel angesehen werden.
Das Alter der Stadt reicht bis in die Anfänge der Eisenzeit zurück, es gibt zahlreiche Funde jungsteinzeitlicher Reste und Dolmenfriedhöfe. Auch das Stadtgebiet weist bis ins 8. Jahrhundert vor Christus zurück. Hier haben viele verschiedene Kulturen ihren Einfluss ausgeübt, die Tartesser, die Römer, die Westgoten, die Araber und natürlich die Kastilier.
Das kann man sehr schön an den verschiedenen Namen der Stadt ablesen: Die Bewohner von Tartessos nannten die Stadt Ilipula, die Römer benutzten den Namen Ilipa, die Westgoten änderten ihn in Elepa, mit den Arabern wurde daraus dann Lebla und erst mit den Kastiliern erhielt die Stadt seinen jetzigen Namen Niebla. Eine erstaunliche Geschichte, die sich auch in den Bauwerken und vielen anderen Zeugnissen spiegelt.
Schon während der Zeit Tartessos war die Stadt wegen der Minerale und Erze in der Umgebung und dem Fluss Río Tinto, der damals noch schiffbar war, von großer Bedeutung für die Phönizier. Zur Zeit der Römer erhielt die Stadt Münzrecht und war über eine römische Straße mit Itálica bei Sevilla verbunden. Wirtschaft, Politik und Verwaltung waren groß genau wie das bürgerliche und militärische Prestige. 713 fiel die Stadt in arabische Hände und wurde Königreich und Kalifat. Aus dieser Zeit stammt die noch heute gut erhaltene Stadtmauer von über 2 km Länge, sie umschließt 16 ha und hat 50 Türme wie auch 5 Stadttore. Bevor die Kastilier die Stadt einnahmen, wurde sie 9 Monate belagert, in dieser Zeit wurde das erste Mal im Abendland Schiesspulver benutzt. 1369 wurde Niebla Teil der Grafschaft des Hauses Guzmán. Seit der Eroberung und spätestens seit der Entdeckung Amerikas verliert die Stadt mehr und mehr an Bedeutung.
Die Stadt Niebla ist ein sehr eindrucksvolles Beispiel für den Lauf der Geschichte und wie sie sich wenden kann. Ein Besuch ist aber sehr empfehlenswert.