Auf die Spuren des Hl. Apostels Jakobus und die Suche nach seiner inneren Mitte bzw. religiöser Erfüllung, begeben sich auch in heutiger Zeit jährlich tausende Pilger, in dem sie den so genannten Jakobs- oder Sternenweg beschreiten. Laut denen, die sich auf ins spanische Santiago de Compostela machen, beginnt der Weg, genau dort, wo man sich gerade befindet. Viele der Pilger beschreiten zumindest, den spanischen Teil des Weges, dessen verschiedene Routen sich quer über das Land erstrecken.
Die verschiedenen Routen durch Spanien
Der Legende nach befinden sich die Gebeine, des Hl. Jakobus in Santiago de Compostela, was im Mittelalter einen regelrechten Wallfahrtsort aus der Stadt machte. Entlang, der verschiedenen Routen, stellte man sich auf die zahlreichen Pilger ein, indem man Klöster und Herbergen errichtete, die von dem heutigen Tourismus leben. Der „Camino Frances“ ist der Hauptweg durch Spanien. Beginnend in Frankreich und von den Pyrenäen ausgehend, führt der Weg über Orte wie Pamplona oder Leon ins galizische Santiago. Ein weiterer bekannter Pfad ist der so genannte „nördliche Weg“ (Camino del Norte), der gerade wegen dem malerischen Ausblick auf die galizische Küste auf Teilstrecken des Weges, sehr beliebt ist. Natürlich gibt es auch noch unzählige andere Varianten ans Ziel zu kommen.
Traditionen rund um den Jakobsweg
Eine Wallfahrt auf dem Jakobsweg, ist ein mit vielen Traditionen behaftetes Ritual, das für jeden Pilger ein ganz individuelles Ziel bedeutet. So hieß es im Mittelalter, wo man die Wurzeln dieser in der katholischen Kirche wichtigen Wallfahrt findet, dass man durch die Pilgerschaft auf dem Jakobsweg den Erlass all seiner Sünden bekommen würde und im Falle des Todes, während der Wanderschaft, direkt in das Himmelreich kommen würde. Zu den vielen Traditionen gehört beispielsweise, das Erkennungszeichen jedes Pilgers nämlich die „Jakobsmuschel“, die man auf seiner Wanderschaft stets bei sich hat um gleich als Pilger erkannt zu werden. Ebenso besagt die Tradition, dass man auf seiner Reise, einen Stein aus seiner Heimat mitnehmen solle, den man dann symbolisch am „Cruz de Ferro“ in Ponferrada, welches ein wichtiger Meilenstein des Weges ist, niederlegt. Der „Credencial“ ist ein Pilgerpass, in dem von Station zu Station an Hand eines Stempels bestätigt wird, dass man dort war. Neben dem Pass gibt es noch die „Compostela“. Hierbei handelt es sich um eine Urkunde, die man erhält, wenn man mindestens die letzten 100 km zu Fuß nach Santiago gepilgert ist.
Santiago und „Das Ende der Welt“
Das endgültige Ziel ist die Kathedrale von Santiago, in der man traditionellerweise nach seiner langen Reise, einem Gottesdienst beiwohnt. Der „Arbol de Jese“ symbolisiert den Lebensbaum von Jesu Christi und viele Pilger berühren symbolisch beim Betreten des Gotteshauses diese Säule. Zu besonderen Anlässen wird das außergewöhnlich große Weihrauchfass, das auf einem etwa 30 Meter langen Seil befestigt ist und dadurch von mehreren Personen gleichzeitig bewegt werden muss, quer durch das Kirchenschiff geschwenkt. Noch ein weiteres Wegstück von Santiago entfernt kommt man zu einem weiteren stark besuchten Punkt dieser Reise.
An der Küste von Finisterre befindet sich das so genannte „Cap Finisterre“. Im Mittelalter galt dieser Ort als Ende der Welt, weswegen die Küste auch „Costa da morte“ (Küste des Todes) genannt wird. Dieser Ort symbolisiert auch den Beginn eines „neuen Lebens“, nachdem man die Pilgerschaft hinter sich hat.
Der Jakobsweg ist somit sicherlich eine Reise wert und wenn man die Gelegenheit bekommt ihn zu gehen, sollte man diese Chance nutzen.