Frage zu Possessivpronomen

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    Botschaft
    Teilnehmer

    Hola.

    Ja, es ist 22:20 Uhr und ich sollte eigentlich schon ins Bett (muss morgen früh raus und auf Montage). Aber ich hänge mal wieder an einem Satz, von dem ich meine, dass er ganz gut hierher passt.

    „La catedral, por ejemplo, es realmente impresionante, pero el resto también vale la pena.“

    Was sagt mir der Satz?
    „Die Kathedrale, zum Beispiel, ist wirklich eindrucksvoll, aber der Rest auch vale la pena.“

    Was noch immer in Spanisch steht, macht mir Kopfzerbrechen. Ich übersetze zuerst immer wörtlich und versuche dann, eine Sinneinheit daraus zu formen:
    Vale = in Ordnung, einverstanden
    La pena = Bedauern, Kummer, Leid, Mühe, Strafe.

    Meine eigentliche Frage also: Wie bringe ich den Negativwert la pena in eine Positivaussage???

    Bringe ich nun beide Übersetzungen zusammen, ergibt sich mir ein Widerspruch. Die (positiv geladene) Zustimmung verhält sich doch konträr zu den (negativ geladenen) Belastungen.
    Und dann auch noch mit der qualitativ abwertenden Konjunktion „aber“!

    Man macht sich natürlich so seinen Kopf und versucht sich in Sinneinheiten. Und so komme ich schließlich zu dem Schluss, dass der Satz wie folgt lauten muss:

    „Die Kathedrale, zum Beispiel ist wirklich eindrucksvoll, aber der Rest ist auch nicht schlecht.“

    Wir haben also die Belastung = schlecht, gepaart mit doppelter Negativladung = aber + auch nicht (und aus der Mathematik wissen wir, dass Negativ + Negativ ein Positiv ergibt).
    Und schon sollte meine kopfzerbrecherische Denkarbeit ein halbwegs vernünftiges Ergebnis gefunden haben, bei dem ich den positiven Wert = vale = aber + auch nicht geschickt mit dem negativen Wert = la pena, zu einer brauchbaren, dem Satz inhaltlich gerechten Sinneinheit verhelfe.

    Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Sage nochmals einer, die Deutsche Sprache sei kompliziert …!

    Saludos

    Botschaft

    #772895 Antworten
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo Botschaft,

    „Vale la pena“ heißt: „es lohnt sich“, im Sinne von die Mühe ist es Wert!

    #772896 Antworten
    Botschaft
    Teilnehmer

    Hallo Gisela.

    So weit ganz verständlich.
    Mich fasziniert hauptsächlich, wie die Zusammensetzung der Einzelbegriffe zu einem solch konträren Kontext führen kann.

    Gruß von der Autobahn

    Botschaft

    P.S. keine Sorge, ich bin heute Beifahrer 😀

    #772897 Antworten
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo Botschaft,
    dem stimme ich nicht ganz zu, zum einen wird in der spanischen Sprache oft doppelt verneint………also wird es nicht zwangsläufig positiv, oder aber auch anders herum.
    Zum anderen heißt „valer“ (ein Verb) kosten, nutzen, entsprechen, einbringen, passen, gültig sein, etwas taugen etc., „la pena „bedeutet auch= Strafe, Kummer, Mühsal etc.
    Du siehst wieder einmal mehr, dass man nicht immer das deutsche mit den spanischen vergleichen kann, das habe ich mir vor laanger Zeit abgewöhnt.
    Gute Fahrt, und bleib gesund!

    Ich wollte dir das gestern Abend schon schreiben, aber mein PC hat gestreikt, oder besser das Netz!

    #772898 Antworten
    Botschaft
    Teilnehmer

    Hallo Gisela

    Ich gebe es zu. Mein Beitrag war schon eher eine Kreativleistung denn einer sachlichen Auseinandersetzung; und meine These eine schon sehr zugespitzte Übertreibung.
    Worum es mir aber geht, ist die gelegentliche Verzweiflung in Punkto „Lernübung und Logik“ bezüglich meiner steten Versuche, eine Ordnung in eine mir nur anfänglich zugänglichen Welt zu finden.
    Mein Lernen besteht nicht aus „Auswendiglernen“. Das ist nicht meine Vorgehensweise ( ich habe ein verdammt schlechtes Namensgedächtnis). Mein Lernen ist eine Kombination aus Bilder und Logik. Eine Sache muss für mich einen logischen Zusammenhang haben, damit ich sie lernen kann. Erst wenn mich eine Sache mit seinen Zusammenhängen überzeugt, ist diese für mich „gelernt“.
    In meinem letzten Fall versuchte ich also eine Brücke zwischen den beiden (meiner Ansicht nach) konträren Begriffen zu bilden. Ich versuchte eine Sinneinheit zu erfassen, die mir im Einzelnen verschlossen blieb.

    Einfach akzeptieren, dass eine Sache ist, wie sie ist, ist für mich eine dogmatische Schelte. Und einfach auf meine mir sprachlich vertraute Basis verzichten, ist mir eine unheimliche Vorstellung: Womit dann Vergleiche anstellen?
    Aber ich denke, dass wird sich mit der Zeit von alleine stabilisieren. Je mehr ich in die spanische Sprache eintauche, umso vertrauter wird mir ihre Funktion sein, und umso leichter wird mir ein Verständnis für Zusammenhänge fallen.

    So übe ich also nicht nur fleißig meine Vokabeln weiter , sondern mich zugleich ein wenig in Geduld. Es ist aber schön, wenn man stolpert und jemanden fragen kann, ob er einem beim Aufstehen hilft.

    Dass zu meinen sprachlichen Konflikten. Deine scheinen ja ganz anderer Art zu sein. Ich stelle es mir furchtbar vor, wenn das Netz streikt. Das muss ein übler Ausnahmezustand sein! :mrgreen:
    Nichts, was man seinem übelsten Feind wünschen würde :mrgreen:

    Botschaft

    (der wieder heil zuhause angekommen ist)

    #772899 Antworten
    Anonym
    Inaktiv

    @Botschaft wrote:

    Dass zu meinen sprachlichen Konflikten. Deine scheinen ja ganz anderer Art zu sein. Ich stelle es mir furchtbar vor, wenn das Netz streikt. Das muss ein übler Ausnahmezustand sein! Nichts, was man seinem übelsten Feind wünschen würde

    😆 Da gibt es weitaus Schlimmeres! Nur konnte ich nicht so wie ich wollte……….wurde immer wieder rausgekickt.
    Und……….wir helfen dir gern beim „aufstehen“ 😉 , weißt du doch!

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