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eric111Teilnehmer
@Rocinante wrote:
Eric, es ist ja schön, dass es dir in Malage so gut gefällt.
Aber deine Urteile über Deutschland sind sehr einseitig….Wo du Recht hast, hast du Recht. Ich sag auch nicht, dass alles Gold ist, was hier glänzt (aber es glänzt wenigstens was). Ich hab dir ja auch von meinem Kulturschock berichtet. Es ist nunmal so, dass jede Gesellschaft seine Normen und Werte hat. Mit meinem damals deutschen Kopf, hab ich auch über vieles hier den Kopf geschüttelt und mein Bericht geht in die Richtung, wie ich jetzt, nach 8,5 Jahren, Deutschland sehe. Denn was diese ganzen Auswander-Sendungen usw. gemeinsam haben ist ja, dass dort weiterhin die deutschen Wertigkeiten zählen, d.h. der Erfolg des „Auswanderns“ wird dort auch nur sehr einseitig bewertet und wie schon von einem anderen Kommentator auch mit einer gewissen Schadenreude versehen.
Ziel meines Kommentares war es, unfiltriert und ohne groß politisch korrekt zu sein, einfach mal meine Meinung einzubringen, auch wenn diese mittlerweilen spanisch verfärbt ist. Über vieles, was mir in Deutschland wichtig war, kann ich heute nur noch lachen und ich würde einen Auswanderer nach Neuseeland als glücklich ansehen, auch wenn er keinen DSL-Anschluss dort hat und der nächste Deutsch sprechende Artzt 600 Kilometer entfernt wäre, wenn dieser sich dort glücklich fühlt. Ich musste mir hier in Málaga auch erstmal viel Abstreifen, kultur- und erziehungsmässig gesehen. Ich fühlte mich nie als typisch Deutscher, dennoch stieß ich an Grenzen meiner Herkunft, die ich langsam erweitern musste, weil in Spanien vieles viel lockerer gehandhabt wird, jedoch ohne dass dies gleichzeitig grenzenlos wäre, man hat jedoch mehr Spielraum in allem, die Leute sind Lockerer und fröhlicher, verlangen dies jedoch auch im Gegenzug dazu. Auch bedeuten gleiche Tatsachen bzw. Reaktionen in den beiden Ländern teilweise verschiedene „Tatbestände“, d.h. man kann ins Fettnäpfchen treten, wenn man Sachen usw. auf typisch deutsche Weise löst, ich meine, was z.B. in Deutschland ein sicheres Zeichen wäre, dass da was schief geht, dass man z.B. veräppelt wird, dass man ausgenutzt wird oder dass jemanden von einem etwas will oder auch nicht zeigt sich in Spanien und Deutschland in völlig unterschiedlicher Art und Weise.
Ich will das nicht Bewerten, nicht sagen, dass eines besser oder schlechter ist. Dennoch, wenn man wirklich „Spanisch“ lebt, d.h. es hier Alltag ist, weiß man viele Sachen zu schätzen. Und dazu gehört das Lächeln und Lachen der Spanier, dass man viele Sachen aussprechen kann, ohne damit dem anderen auf den Fuß treten zu wollen, dass unterschiedliche Meinungen auch so bestehen können und man nicht immer Konsens suchen muss, auf der anderen Seite auch nicht alles ausdiskutieren, sondern einfach sagen, ok, und fertig. Und eben auch der Umgang, wo man eben nicht schreit (im Normalfall, und wenn dann nicht mit aggressiven Unterton), seine Schlange an der Haltestelle einhält, Warten kein schlimmer Umstand ist, der eine abfällige Bemerkung rechtfertigen würde, usw. usf. Ich rede nicht vom 100%-Anteil der Bevölkerung, aber von der Tendenz.
Und die ist nunmal in Deutschland und Spanien gegenläufig. In Deutschland zählen Normen, Vorschriften, das was die anderen denken oder denken könnten. In Spanien i.d.R. nicht in diesem Ausmass. Es gibt auch Normen, Vorschriften, aber die sind nicht auf Stein gemeisselt, wobei ein Strafzettel in Spanien deutlich mehr kostet als in Deutschland, jedoch oft nicht kontrolliert wird und eben immer ein Auge zugedrückt wird, solange man sich nicht in Rage bringt. Vorfahrt wird eher dem Verkehrsfluss zuliebe gegeben, oft im genauen Gegensatz zu den Vorschriften. Der Einzelne macht, was ihm gefällt und findet seine Gruppe, wo das eben auch so ist, den Rest lässt man links liegen. Keiner sieht wegen irgendwas krumm an und wenn an der Kasse gequatscht wird ist das die Esenz des Lebens, nicht die Wartezeit dahinter, man nimmt viele Sachen nicht so persönlich, wie man dies in Deutschland tun würde.
Und da ich bisher viel Zeit am Stück in Málaga verbracht habe und nur wenige Male für kurze Zeit zurück nach Deutschland kam fällt mir der Unterschied besonders auf. Würde ich 6 Monate in Deutschland leben, würde ich das wahrscheinlich auch wieder als normal ansehen, so jedoch nicht, und man stellt fest, dass dort ein leicht beschwingtes Leben durch Wetter, Kultur, „die Anderen“ usw. eigentlich unmöglich ist. Auch das mit der Aussage, dass die Deutschen generell (im Vergleich zu den Spaniern) verunsichert sind hab ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen. Ich meine damit nicht, dass dies einen in Deutschland lebenden, der noch nie für längere Zeit in einer anderen Kultur gelebt hat, auffallen würde. Diese Verunsicherung zeigt sich nicht einfach so, sondern in der Überreaktion auf vieles. Man lebt gezügelt und bricht bei Sachen aus sich heraus, die eigentlich keinen Anlass dazu lieferten, um eben seine Verletzlichkeit zu verbergen. Dazu gibt es auch viele Tabus, über die Deutsche nicht reden. Auf der anderen Seite gibt es eine ständige „Nacherziehung“ von Leuten, die meinen einen Defekt bzw. Verstoss entdeckt zu haben. Mir ist das früher auch nicht aufgefallen. Aber in einer Kultur lebend, wo jeder doch eher das macht, was ihm gefällt und man sich nicht in die Sachen anderer einmischt, merkt man einen krassen Unterschied.
eric111Teilnehmerwen interessiert der prozentsatz, wenn es leute gibt, die das wollen? 5% essen gesund, sollte man gesundes essen verbieten? 2% übernachten im hotel ritz. wird es gefährlich für den besitzer?
tatsache ist, dass ein guter stierkampf heute wie gestern im nu ausverkauft ist. wenn sich also gut 80% der frauen lt. (evtl. peta-) umfrage nicht für den stierkampf erwärmen können, ist es dennoch tatsache, dass es wohl neben profifussballern von real madrid oder dem fc barcelona keinen berufsart gibt, die mehr heiratswillige frauen anzieht, als stierkämpfer. in spanien ist ein guter stierkampf (kein dorfgemetzel) eine mischung aus kunst, sport und gesellschaftlichem grossereignis. ob man das nun wahrhaben will oder nicht.
aus deutschland kommend war ich auch gegen den stierkampf. stiere, die mit abgesägten hornspitzen, im dunkeln gehalten und voller drogen gepumpt gegen die toreros antreten wollte ich nicht sehen, im gegenteil. doch leider(?!) ist das nicht so. die stierkämpfer gehen ein erhebliches risiko ein und stiere, die nicht alle sinne beisammen hätten würden unweigerlich zum tod des toreros führen.
von den corridas in las ventas (madrid) oder sevilla, málaga oder sonstigen prestige-arenen ausgehend und mit namhaften toreros besetzen veranstaltungen (also vom idealfall ausgehend) ist es so, dass der stier durch leichte bewegungen im letzten augenblick umgeleitet wird. ein torero der vor dem tunnelausgang kniet und dabei sein tuch im kreise schwingt würde von einem irgendwie nicht ganz bei sinnen seienden stier wie ein zug mitgenommen werden, da dieser dann eben nicht bewusst abgelenkt nicht am torero vorbei dampft.
auch muss man sehen, wer da wen angreift. wer über eine kampfstierweide spaziert, würde dies z.b. nicht überleben. ich kenne fälle bei tarifa, wo stiere über die zäune sprangen und einen rentner töteten. das sind keine milka-kühe sondern eine wilde rasse, die evtl. wie ein hund und ein wolf verglichen werden kann. doch bei allem unmut, dem einen über die letzten 20 minuten seines lebens aufkommen kann, so hat dieser doch 5 jahre auf schier endlos scheinenden weiden gelebt, das was man deutschem mastvieh nicht zugesteht. würdest du den stier nach seinem ableben fragen, so würde er klar sagen, dass er gegen stierkampf ist, jedoch vor die wahl gestellt würde er sich für das freie leben auf der weide entscheiden, statt jahrelang eingepfercht und mishandelt in seiner eigenen scheisse stehen zu müssen, obwohl es dann am ende schneller geht.
eric111Teilnehmerwer über die aktuellen spanischen charts informiert sein will sollte mal die website des radiosenders Los Cuarenta Principales (Top 40) besuchen: http://www.los40.com/musica/listas/
Dort kann man in die meisten Lieder direkt reinhören.
eric111Teilnehmer@cuya wrote:
Die Entwicklung in Spanien ist schon erstaunlich: von klassische Auswanderungsland zur Zielland geworden! Ich weiss von vielen, die dort ein neues Zuhause finden könnten. Aber eine wichtige Voraussetzung ist auf jeden Fall die Sprache. Also üben, üben, üben ist angesagt 😉
Spanisch sollte man auf jeden Fall können. Doch Spanien als klassisches Auswanderungsland?? Ich mein, es gab mal eine Zeit während des Bürgerkrieges, doch seitdem ist das nicht mehr aktuell.
eric111TeilnehmerZum deutschen TV oder Deutschland im allgemeinen lässt sich sagen, dass dies die typisch deutsche Kultur widerspiegelt, d.h. es ist alles soooo festgezurrt und spielraumfrei. In jeder Sendung ist mittlerweile ein Polizist oder eine Richterin anwesend, es werden Tipps gegeben, wie man’s nicht macht oder alles in Quiz verpackt. Sorry.
Ich wohn seit 8 Jahren in Málaga und hab noch keinen Tag bereut. Mittlerweilen bin ich hier verheiratet, hab eine Tochter (1) und bin superglücklich. Ich seh mich als voll integriert an, rede eigentlich privat nur Spanisch und das Leben hier so voll inhaliert. Mein Problem ist, dass ich nur so alle 2 Jahre nach Deutschland auf Familienbesuch gehe und jedes Mal erwischt mich der Kulturschock schlimmer. Wie kann man nur so leben? (falls man das als leben bezeichnen kann).
Was mir an Spanien gefällt ist, dass hier jeder macht, was einem Spass macht. Ja. Das gibt’s noch. Auch hier arbeitet man hart, viele sogar deutlich mehr als man es in Deutschland so gewohnt ist. Es gibt keine Sozialhilfe, dafür aber Familie, eine Gemeinschaftsgefühl und keinen auswuchernden Individualismus. Aber selbst beim Arbeiten sieht man die Spanier i.d.R. fröhlich und ausgeglichener. Die arbeiten und plaudern ausgelassen, können das vereinen, während man bei uns hin- und herswicht, aber nicht beides gleichzeitig macht.
Was mir auch auffällt ist, dass man in Deutschland aufgewachsen um seine Kindheit betrogen wird. Wenn ich hier in Spanien die Kinder ansehe, wie glücklich die aufwachsen, auch meine Tochter: ich beneide sie. Als Kind kann man machen, was man will, es ist nie falsch. In Deutschland bekommt man schon früh aufgedrückt, sich (als Kind) nicht kindisch zu benehmen, man hat zu funtionieren, keiner fragt wirklich was man will. Das ist hier anders.
Und genau das bemerke ich – jetzt aus gebührendem Abstand – bei meinen Deutschlandbesuchen. Die verlorene Kindheit wird dort im Erwachsensein versucht nachzuholen. Man ist neckisch, kindisch und vor allem: verunsichert. Lacht mal jemand (was in Spanien öfters vorkommt) wird gleich misstrauisch gefragt, was denn los sei. Einfach so was machen? Aus Spass? Kennt man nicht. Man führt den Hund gassi, macht Sport, schiebt den Kinderwagen lustlos vor sich hin oder hetzt zur Arbeit. Leute, die einfach mal die Strandpromenade bzw. Strasse entlang bummeln? Fehlanzeige.
Im Supermarkt macht eine neue Kasse auf. Ich ahne es und schon schiebt mir der Hintermann den Karren in die Ferse, überholt mich und lächelt noch auf die Art „ja bist du blöd, ich hab dich eingeholt“. Ja was macht der mit den gewonnenen 2 Minuten abends erschöpft auf seinem Sofa?
Auch sollte man mal Fotos schiessen und danach die Gesichter beobachten. Bei Spaniern ist da fast immer ein Lächeln auf den Lippen, ein Blick der von Lebensfreude zeugt, während Otto-Normal-Beknipster mit leeren Zombie-Augen ausgestattet ist. Nur keine Gefühle zeigen, sonst bin ich verletzlich. Ausserdem hab ich den Kopf eh grad nicht frei.
Auch geht es im Leben nur um Lebenslauf und Gelegenheiten nutzen. Ob man am Ende das will, wo man gelandet ist, egal, aber man wäre ja blöd, die Chancen nicht genutzt zu haben. Dazu kommt noch dieser Aktionismus, der Beschäftigung vorgaukelt, damit man sich später wieder vom Stress erholen kann und doch nie ans Ziel kommt, weil man alles 10x über den Haufen wirft.
Da lob ich mir dieses „sin pausa, pero sin brisa“. In den 8 Jahren bin ich jetzt 5x in Deutschland gewesen (zwischen 3 und 8 Tagen) und jedesmal hab ich es von einer völlig neuen Seite befremdend gesehen. Das erste Mal suchte ich im spanischen Wörterbuch das Wort trostlos, was mit triste nur ungefähr den Grundstimmung in Deutschlands Stätten beschreibt. Meiner Frau musste ich erklären, was meine Mutter überhaupt wollte, als sie um 22:00 Uhr meinte wir sollten auf dem Balkon nicht so laut reden. Sie meinte, das wäre ein Scherz hehe. 22:00 Uhr war dann am Folgetag auch die Uhrzeit, als der über meinem Bekannten wohnende Eigentumswohnungsbesitzer meinte, wir müssten den Grill ausmachen, weil der angeblich ins Schlafzimmer Rauch wehte. In Spanien, jedenfalls Andalusien, UN-DENK-BAR.
Deutschland ist eine Leistungsgesellschaft, schlimmer noch, eine individualisierte Statusgesellschaft. Der American Dream vom Tellerwäscher zum Millionär funktioniert in Deutschland nicht. Ein Mal Tellerwäscher gewesen und bist du negativ vorbelastet. Status ist in. Die Gespräche gehen nicht viel über „was studierst du, was arbeitest du“ hinaus. Bleibt noch Zeit übrig, redet man von anderen Verbesserungsvorschlägen, wie man Indien aus der Krise helfen würde oder man erklärt den Spaniern, dass in Deutschland alles besser ist, vergisst aber von Geflügelpest, Gammelfleisch, deutschen Pleitebanken und der hohen Neuverschuldung, die den Euro-Stabilitätspackt sprengt und nach deutschen Massstäben eigentlich zu Millardensanktionen führen müsste zu sprechen.
Auch die Herangehensweise an alles Neue ist schlicht das Gegenteil. Für einen Spanier ist erst einmal alles gut, bis das Gegenteil bewiesen ist. Der Deutsche klopft erstmal alles auf Fehler ab. Irgenwo wird er schon stecken und scheint alles gut hat man nur nicht genau hingesehen. Ist Job/Wohnung/Auto nur in Normalversion vorhanden hat man zumindest ein Rad für 1200 Euronen und eine Kaffe-Maschine für 500.
Und dieser Klimawandel-Wahn. Jeder Regentag ist unter dem statistischen Jahresmittel, einen Sonnentag drüber. Es gibt keinen Winter mehr höre ich schon seit 20 Jahren!!!! Nun war ich Ende September in Deuschland. Ich weiss ja nicht was man dort unter Winter versteht, aber es gab Nachtfrost am Stadtrand. So kalt ist es in Málaga nicht mal im Januar. Das ist wohl alles mehr Wunschdenken, als Angst. Ach ja, aber man spricht davon und schon hebt man sich als Deutscher als Status-Green ab, vergisst aber dabei wieder, dass deutsche Autobauer die wohl umweltverschmutzendsten Fahrzeuge herstellen und Grünen-Wähler statistisch mehr fliegen als alle anderen.
Deutschland gefällt den meisten Spaniern und Südamerikanern vom aussehen. Doch ist dort alles soooo ruhig, „als wie wenn eine Neutronenbombe gerade eingeschlagen hätte“, bekommt man dann als Zitat. Naja, vielleicht seh ich das extrem, aber ich muss ja auch vor meiner Stammkneipe nicht die Autotür leise zuschlagen oder werd von der Polizei am Flughafen angesprochen, ob mein schulpflichtiges Kind evtl. einen Schultag versäumt oder von kopfschüttelnden Rentnern, wenn kleine Kinder nachts um 2 am Strand buddeln, während die Eltern in der Strandkneipe sitzen und den Tag langsam ausklingen lassen.
eric111Teilnehmer@costa wrote:
Eine bekannte schickte mir diesen witz, aber wo liegt die poente?
Bin blond ,danke im voraus :-))
Donde ha nacido usted?
En carabanchel. Ah, entonces es usted de madrid. No. madrid es mía!!!Ging es um die Poente oder um das rein wörtliche Übersetzen?
Carabanchel ist nicht nur ein Stadtviertel sondern ein berühmt-berüchtigter Knast, ein Symbol des Franco-Regimes. Evtl. bräuchte man, um den Witz zu entschlüsseln, auch eine Angabe, wann dieser entstand…
Gegenwärtig gibt es wohl eher Witze mit dem Knast von Alhaurín de la Torre und der Stadt Marbella inkl. deren letzten 3 Ex-Bürgermeister (die Stammkunden Alhauríns sind/waren) und denen die Stadt im Sinne von Korruption und unermesslich abgezwacktem Reichtum.
eric111Teilnehmer@Dr. Azetat wrote:
Hallo liebe Spanien Fans.
Ich spreche selber kaum Spanisch. Um ehrlich zu sein nur Hola und Gracias und sowas. Allerdings finde ich teilweise Spanische Musik ganz klasse.
Meine Lieblingsinterpreten sind bis jetzt:
El Bicho und ChambaoKönnt ihr mir vielleicht noch ein paar weitere Interpreten sagen, die genau solche Musik machen. Also eher etwas chilligeres wie Chambao oder was mit tollem gesang wie bei El Bicho (ich weiss das El Bicho eher auf so ne Art Zigeunersprache singt, aber ich finds trotzdem schön)
Würde mich freuen, wenn mir jemand hier noch ein paar Tips geben kann in Sachen Musik, was in die Richtung geht
Ja, El Bicho ist genial. Aber der sing schon reines Spanisch, keine Zigeuenersprache, allerdings mit andalusischem Akzent, klar.
Vielleicht gefällt dir José Merce oder El Barrio. Beide etwas mehr Flamenco, d.h. nicht so modern wie El Bicho, bzw. nicht so Jazz/Jethro-Tullig. Wenn dir die Stimme von La Mari (Chambao) gefällt, evtl. kannst du dann noch was mit Bebé anfangen. Schöne spanische Musik macht auch Melendi.
eric111Teilnehmer@Michelly wrote:
Danke für die schnelle Antwort. Ja, einen Übersetzer bräuchten wir auch in Deutschland. Ich stelle mir es nur etwas schwierig vor alles von Deutschland aus zu organisieren – habe mir schon überlegt eine Art Wedding Planer einzustellen (ist aber sicher zu teuer). Außerdem habe ich mir über Locations Gedanken gemacht. Ich denke da an eine schöne Finca oder am Strand…. evtl. im Süden – Andalusien…. Hat jemand da Erfahrungen?
Das von Deutschland aus zu planen halte ich für fast unmöglich. Wenn es kirchlich sein soll, gibt es bei schönen Kirchen lange Wartezeiten. Evtl. sollte man an einem Freitag heiraten, da ist auch kurzfristiger was frei. Manche Kirchen sind sonst auf Jahre hinaus ausgebucht. Hinzu kommt, dass du/ihr einen Ehetauglichkeitskurs mitmachen müsst (kirchlich). Der ist bei uns zum Glïck auf einen Nachmittag zusammengekürzt worden, war aber ganz lustig. Normal sind da schon mindestens eine Woche zusammenhängend oder vier Wochenenden. Bei nur-standesamtlicher Heirat ist ein vorheriges Erscheinen vor Ort ebenfalls unumgänglich. Man muss sich kurz beraten lassen, bekommt dann einen Zettel mit den erforderlichen Papieren und muss die zu einem bestimmten Zeitpunkt einreichen. Ich hatte dort das Gefühl, dass die Papiere evtl. länger aus Deutschland brauchen als mir Zeit gegeben wurde. Letztendlich hat doch alles geklappt und in der Kirche brauchten wir nicht mal die Hälfte der geforderten Papiere.
Hochzeit am Strand, das hört sich touristisch gut an, würde doch in seiner Reinform kein Spanier so machen. Die Hochzeit ist ein gesellschaftlich hoch stehendes Ereignis. Gibt es ein Hotel am Strand, am besten mit vielen Sternen und Swimmingpool etc., dann schon. Sonst schiesst man nur die Erinnerungsbilder dort. Fincas etc. kann man sich anmieten sind aber nicht gerade günstig. Auch hier gilt es: die besten Stücke sind auf Monate oder Jahre voraus belegt. Der Freitag als Trautag hilft ungemein, wir hatten Schwierigkeiten mit dem Restaurant, als ich eine Woche vor der Hochzeit nochmal die festgelegten Bedingungen (Preis, Dauer bis frühmorgens) abklopfen wollte. Der deutsche Besitzer (ich hatte vorher mit seinem halbspanischen Sohn alles ausgehandelt) wollte auf einmal einen Zuschlag und keine Zugaben bei der Sperrstunde machen, so hab ich ihm dankend abgesagt und innerhalb einer halben Stunde per Internet noch was arrangieren können. Der hat das garnicht glauben können, meinte erst er hätte uns in der Hand.
Eine Bekannte von mir hat in einem alten maurischen Schloss auf einem der Hügel mitten in Málaga gefeiert. Das war auch der Hammer aber kostete ein Vermögen. Strandmässig wäre da evtl. auch die andalusische Atlantikküste erwähnenswert. Conil de la Frontera ist so ein Ort (wo ich im Sommer gerne Urlaub mache und mich von meinem Programmierer-Leben in Málaga erhole ;-), der dafür wie geschaffen ist. Oder, Hippy- und Strand mässiger Los Caños de Meca.
Es kommt halt darauf an, was du willst und wie sehr du dabei in das Umfeld passen willst.
eric111Teilnehmer@lifeshot wrote:
der bürokratische Aufwand in Spanien ist wesentlich stressiger und langwieriger im Vergleich zu Deutschland. In Deutschland hatte ich alles nach einem Monat geregelt und einen Heiratstermin. Hier in Spanien sehe ich die Hochzeitsvorbereitungen meines besten Freundes. Bis er endlich den Termin für die Hochzeit hat, vergehen gut und gerne 5 Monate (jedenfalls auf den Kanaren).
Das ist alles relativ. Um in Spanien zu heiraten braucht zumindest einer von Euch die Residencia. Man kann hier nicht mal kurz Urlaub machen und á la Las Vegas heiraten. Sollte dies der Fall sein gibt es 2 Möglichkeiten:
1. die standesamtliche Trauung. Da ist der erste Weg die Botschaft. Ihr braucht im Original und nicht älter als 3 Monate(evtl. International oder zzgl. Übersetzung) die Geburtsurkunden , eine Ledigkeitsbescheinigung, Empadronamiento (Meldebescheinigung) und evtl. noch weitere Papiere.
2. die kirchliche Trauung. Da kommt es auf die Kirche an, was die an Papieren verlangt. I.d.R. sind dies weniger als auf dem Standesamt. Am besten den Pfarrer fragen. Die kirchliche Trauung wird standesamtlich anerkannt (man braucht dann nicht 2x zu heiraten wie z.B. in Deutschland). Ihr bekommt von der Kirche einen Trauschein und auf dem Registro Civil die Woche drauf Eurer Libro de Familia. Bei der kirchlichen Trauung kommt aber noch eine Taufurkunde hinzu, oder falls nicht vorhanden, Bilder von der Taufe, oder falls das nicht, ein freundliches Lächeln und das Versprechen, getauft worden zu sein.
Im Regelfall fallen keine Kosten an. Die kirchliche Trauung sollte man mit einem Umschlag einer nicht festgelegten Geldmenge bezahlen. Man muss aber nicht. Dennoch sollte man vorher fragen. Ab und zu gibt es auch schwarze Schafe. Teuerer sind dann schon die Feierlichkeiten selbst. Und Spanier geben da gut und gerne einen Kleinwagen aus, um eine richtige Sause zu starten.
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