Spanisches Kunsthandwerk – Azulejos

 

Sprachreisen nach Andalusien oder auch in andere Regionen Spaniens lassen Besucher immer wieder über die Vielfalt künstlerisch gestalteter Fliesen in den verschiedensten Farben und Dekors staunen.

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Diese Fliesen werden in Spanien Azulejos genannt. Azulejos sind meist quadratische, bunt bemalte und glasierte Keramikfliesen. Sie werden vor allem in Andalusien, aber auch in vielen anderen Teilen Spaniens und in Portugal hergestellt und verarbeitet.

Früher waren viele blau, deshalb heißt es, dass sich ihr Name von azul, dem spanischen Wort für blau, ableiten würde. Diese Information ist jedoch nicht gesichert. Andere Stimmen meinen, dass das Wort aus dem Arabischen stammt, sie beziehen sich auf das Wort: al zulaij, was kleiner polierter Stein bedeutet. Diese meinen auch, dass die Technik aus dem persischen Raum stamme, weil dort nach wie vor die gleichen Muster hergestellt werden. Allerdings stammen die frühesten und somit ältesten Funde von Azulejos aus dem spanischen Córdoba. Diese Tatsache führt zu der Annahme, dass die glasierten Keramikfliesen in der Region Córdoba in Zusammenarbeit mit den maurischen Besatzern erfunden worden sind. Das hieße, dass die Entwicklung der speziellen Technik auf der Zusammenarbeit von einheimischen und fremden Handwerkern beruht. Heute sind die Fliesen fester Bestandteil der Stadtbilder in Andalusien und vielen andern spanischen und portugiesischen Städten. Die Techniken haben sich auch geändert, im Norden Afrikas, beispielsweise in Marokko findet man nach wie vor Handwerker, die die traditionelle Methode der Fliesenherstellung benutzen, das heißt, die einzelnen Teile der Muster, als Mosaikfliesen herstellen.

Die Azulejos zeigen nach wie vor traditionelle orientalische Ornamente. Die Motive sind meist geometrische Grundformen, die zusammengesetzt werden. Ein oft wiederkehrendes Motiv ist die Palme, ein anderes sind Sterne.

Die sogenannten Kachelmosaiken bilden die älteste Form der künstlerischen Repräsentation. Die Fliesen wurden einfarbig gebrannt und hinterher zu Motiven zusammengesetzt. Diese Technik wurde im 11. Jahrhundert von der Corda-Seca-Technik ersetzt. Dabei wurden gefetteteSchnüre in eine Vertiefung gelegt, was die Farbglasur beim Brennen trennte. Daneben gibt es die Kachelmalerei. Sie besteht etwa seit dem 16. Jahrhundert und wird Majolika-Technik genannt. Sie zeigt bildhafte Darstellungen und auch Bildzyklen.

Die Fliesen sind wetterfest und werden sowohl innen als auch außen an öffentlichen Gebäuden, wie auch Privathäusern verbaut. Sie werden auch an Monumenten, Kirchen und Hausfassaden zur Dekoration in Form künstlerischer Wandbilder verwendet.

Halten Sie bei Sprachreisen ins Land die Augen offen, es gibt viel zu entdecken und all diese Informationen werden Ihnen beim Erlernen der Landessprache helfen. Sprache ist Kultur.

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