Stierkampf in Zeiten der Krise

 

Es ist bekannt, dass der Stierkampf in Spanien als einzigem Land Europas noch große Bedeutung hat. Trotzdem gibt es immer mehr Stimmen, die sich gegen diesen archaischen Kampf zwischen Mensch und Natur bzw. zwischen Mann und Stier aussprechen.

In Katalonien wurde der Stierkampf im letzten Jahr gebannt. Das ging natürlich nicht ohne Kontroverse von statten, aber der Beschluss wurde gefasst. Seitdem geht es in ganz Spanien hoch her. Soll die Tradition des Stierkampfes fortgeführt werden oder nicht.

Es gab immer schwere Verletzungen bis hin zu Toten beim Stierkampf. Das ist bekannt, es scheint dazuzugehören. Federico García Lorca hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein sehr bekanntes Gedicht zum tödlichen Ausgang eines Stierkampfes geschrieben. Es ist eine Hommage n Ignacio Sánchez Méjias, der beim Stierkampf erlag und vom Stier getötet wurde. Der Titel des Gedichtes ist: „La cogida y la tarde“ der Vers: „A las 5 de la tarde“ hat aber mehr Bedeutung gewonnen als der eigentliche Titel. In diesem Gedicht wird der Stierkämpfer beschrieben und fast angebetet. Der Kampf wird als ungleich erkannt und auch dargelegt. Der Tod des Stierkämpfers wird beklagt und beweint. Das Beweinen des Todes nimmt einen großen Teil des Gedichtes ein.

An der Sicht des Stierkampfes hat sich, seit dem Tod des Helden des Gedichtes einiges geändert. Jede Arena hat eine hervorragende medizinische Versorgung, sodass verwundete Stierkämpfer schnell und bestens medizinisch versorgt werden können. Letztes Jahr wurde der Stierkämpfer Juan José Padilla von einem Stier schwer verletzt, er verlor unter anderem ein Auge, aber nach kaum 6 Monaten will er wieder in die Arena. Dieses Verhalten zeugt von einer gewissen Besessenheit, die einen Fanatiker auszeichnen. Dass Gefahren einen Anreiz für Extremsportler darstellen ist bekannt, es ist der Kick, der gesucht wird und der süchtig macht. Voyeurismus ist auch als Phänomen bekannt. Aber was wirklich erstaunt, ist dass Stierkampf noch heute als Markenzeichen Spaniens, schützenswertes Kulturgut und Tradition gefeiert werden soll. Gerade während der derzeitigen Krise wird in Spanien wieder ehr auf rückwärtsgewandte Traditionen gesetzt, als auf das nötige Fortschrittsdenken und die Zukunft.

Nichts desto trotz ist der Ruf des Stierkampfes in Gefahr. Es gibt Initiativen, die dafür plädieren, dass der Stierkampf abgeschafft wird und auch zur Nachmittagszeit aus dem Fernsehen verschwinden soll. Bisher ist es nur ein Anfang, aber dank der Krise fehlt auch Geld für den Stierkampf. Vielleicht gibt es eine Chance und Spanien bricht aus der Tradition aus.

1 Gedanke zu „Stierkampf in Zeiten der Krise“

  1. Stierkampf ist ein grausamer, barbarischer Dreck. Qualvoller Mord an einem unschuldigen Tief. Ich wünsche jedem einzelnen Stierkämpfer, dass er ebenso elendig verreckt, wie das Tier, das er da zu Tode bringt.

    Diese Männer sind Ekel und haben anscheinend ein Schw. Problem.

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