Am 31. Dezember treffen sich nicht nur in Spanien Familien, Freunde und Bekannte, um gemeinsam ins neue Jahr hineinzufeiern. Jedes Land hat seine eigenen Bräuche und Traditionen. Der Name Sylvester geht zum Beispiel auf den römischen Bischof Silvester I. aus dem 4. Jahrhundert zurück, der nach der Durchsetzung der Religionsfreiheit die Anerkennung der christlichen Kirche erwirkt haben soll. Gefeiert wird an Sylvester sein Todestag.
Lärmen, Knallen und Rasseln sind schon vor dem Mittelalter Teil der Sylvesterfeier, um böse Geister anzuwehren. Seit etwa dem 10. Jahrhundert beteiligt sich die Kirche mit Läuten daran. Aber auch Pauken, Trompeten, Abfeuern von Gewehren und Kanonen, war lange nur Privilegierten vorbehalten. Das änderte sich im 20. Jahrhundert beispielsweise durch die Möglichkeit der Massenproduktion, aber auch durch die gesellschaftlichen Veränderungen. Glück heißt immer auch Unheil fernzuhalten.
Am Silvesterabend beherrscht die Menschen die Hoffnung und der Wunsch einem guten oder besseren Jahr entgegenzublicken. Das Streben nach Glück und gute Vorsätze eint die Menschen. In Spanien bleibt nichts unversucht im kommenden Jahr Glück zu haben. So wird um das Glück günstig zu stimmen ein goldener Ring im Sekt versenkt, Damen tragen am 31.12. und am 1.1. rote Unterwäsche und es werden 12 Weintrauben mit den Gongschlägen aus Madrid zu Mitternacht unter leider Benennung von Wünschen verzehrt. Da kann ja nichts mehr schief gehen.
Der Jahreswechsel ist ein symbolträchtiges Ereignis. Der Brauch des Weintraubenessens soll auf das Jahr 1909 zurückgehen. Damals war die Weinernte angeblich so gut, dass man nicht wusste, was man mit so vielen Weintrauben machen sollte, da habe eine geschickte Werbekampagne eine Tradition begründet. Die 12 Weintrauben sollen dem Glück in den folgenden 12 Monaten auf die Sprünge helfen.
In Madrid treffen sich viele Menschen auf dem Platz Puerta del Sol, um gemeinsam ins neue Jahr zu feiern. Der mitternächtliche Gongschlag, der das neue Jahr verkündet kommt auch aus Madrid und wird über Fernsehen und Radio im ganzen Land ausgestrahlt.
Die Wünsche, die Spanier ans neue Jahr haben sind Gesundheit, Geld und Liebe. Darin unterscheiden sie sich nicht von anderen Menschen anderer Nationalitäten, nur die Bräuche sind andere. Ein gutes neues Jahr!