Spanien ist berühmt für seine ausgezeichnete Küche – und zwar völlig zu Recht. Denn jede Region hat eine deutlich unterschiedliche Küche, so dass eine enorme Vielfalt erreicht wird. Die jeweilige Küche ist stark geprägt von den landschaftlichen und klimatischen Eigenheiten. Kulinarische Langeweile kann da wirklich nicht aufkommen.
Es gibt kaum ein europäisches Land, das so viele regional unterschiedliche Küchenrichtungen wie in Spanien.
Was macht die spanische Küche aus?
Die spanische Küche fällt unter zum großen Teil unter den Sammelbegriff mediterrane Küche. Dies bedeutet, dass typischerweise reichlich Olivenöl und wenig schwere Saucen verwendet werden. Zudem ist die spanische Küche sehr reich an frischem Obst und Gemüse, sowie viel Fisch und Meeresfrüchte, neben verschiedenen Fleischsorte, wobei auch Wild verwendet wird. Gewürzt wird vor allem mit frischen Kräutern und reichlich Knoblauch.
Obwohl weniger Saucen als in anderen Küchen zum Einsatz kommen, gibt es doch zwei wirklich typische Saucen in Spanien: die Aioli aus Katalonien und die Mayonnaise von Menorca.
Was sind typisch spanische Zutaten und Gerichte?
Besonders typisch und entsprechend bekannt sind natürlich die Eintöpfe. Diese haben typischerweise Hülsenfrüchte als Grundlage. Zudem sind die Tortillas wohlbekannt, sowie das berühmte Pollo asado und die süße spanische Versuchung – die himmlische Crema Catalana.
Und natürlich darf hier das berühmteste Gericht Spaniens nicht fehlen: die Paella, das Nationalgericht Valencias.
Die typische Paella Valenciana besteht aus Reis, der mit Safran gelb gefärbt wurde, Huhn, Schweinerippe und Kaninchen. Ebenso gehören Paprika, Tomaten und Bohnen in eine echte Paella. Gewürzt wird mit Salz, Knoblauch und Rosmarin. Interessanterweise wird die Paella normalerweise in ihrem Herkunftsort eher als Vorspeise gegessen, und zwar um die typische Paella Pfanne herumstehend mit einer Löffel.
Bei uns wurden Meeresfrüchte und Fisch mit integriert, diese Variante ist jedoch in Valencia eher unbekannt.
Fisch und Meeresfrüchte gehören jedoch als integraler Bestandteil zur Küche, insbesondere in der spanischen Region Galizien. Hier herrscht ein relativ raues See Klima vor und das Meer ist sehr reich an Fischbeständen aller Art. Der Fisch der Regio0n Galizien ist gut bekannt für seine hervorragende Qualität und er wird selbstverständlich für zahlreiche typischen Gerichte als Hauptbestandteil verwendet.
Wann isst man in Spanien?
Die Essgewohnheiten in Spanien unterscheiden sich ziemlich von unseren in Deutschland. Das liegt vor allem am Klima und am spanischen Lebensstil. So essen die Spanier das Abendessen normalerweise ziemlich spät, genauer gesagt zwischen 21 und 22 Uhr. Das Mittagessen wir ebenfalls spät – so gegen 14 Uhr – serviert.
Das Frühstück ist relativ leicht und besteht typischerweise aus Keksen oder anderem Gebäck und Kaffee. Mittag- und Abendessen sind dagegen etwas schwerer, da sie aus drei Gängen bestehen: Vorspeise, Hauptgericht und ein leckeres Dessert.
Zwischen den Mahlzeiten halten sich die Spanier mit den berühmten Tapas oder Pinchos über Wasser.
Ein paar Worte zu den berühmten Tapas
Tapas sind mittlerweile auch in Deutschland in aller Munde – im wahrsten Sinne der Worte. Denn diese köstlichen Tapas schmecken einfach himmlisch und sind unglaublich vielseitig.
Tapas ist im Prinzip ein Oberbegriff für viele kleine Gerichte, die einfach in die Mitte des Tisches gestellt werden und von Freunden und Familie gemeinsam verspeist werden. In sogenannten Tapas-Bars, die es mittlerweile auch hier zu Lande in Hülle und Fülle gibt, kann sich jeder Bestellen, nach was ihm gerade der Sinn steht. So kann man auf angenehme Weise ab und zu mal auf ein formelleres und komplettes Essen verzichten, und stattdessen zwei, drei Tapas genießen.
Tapas eignen sich aufgrund ihrer Größe und Vielfalt auch sehr gut als Vorspeise (Spanisch: primer plato). Auch hier teilt man sich diese typischerweise unter mehreren Menschen auf, was erstens eine größere Vielfalt bietet und zudem der spanischen Lebensart des gemeinsamen Genießens Rechnung trägt.
Danach folgt dann der zweiten Gang ein individuell ausgewähltes Hauptgericht (Spanisch: plato principal). Selbstverständlich gibt es in Spanien auch jede Menge klassische Vorspeisen und nicht nur Tapas.
Dies sind ein paar typische Beispiele für Tapas, es gibt aber natürlich noch wesentlich mehr:
- spanische Kroketten verschiedenster Varianten, z.B. mit Schinken (croquetas de jamón), mit Hühnchen (croquetas de pollo) oder mit Dorsch (croquetas de bacalao)
- Meeresfrüchte
- spanische Hackbällchen (albóndigas)
- spanische Baguettes belegt mit spanischer Chorizo Wurst, Käse und Serrano Schinken
- Artischocken mit Minze
- Gefüllte Champignons
- Gegrillte Miesmuscheln
- Manchego-Käse mit Pata Negra-Schinken
- Ziegenkäse mit Marmelade
- pikante Chorizo Würstchen
- die spanische Blutwurst Morcilla
- Ofentomaten mit Ziegenfrischkäse
- u.v.m.
Einige der berühmtesten Rezepte der spanischen Küche
Wie Sie bis jetzt gesehen haben, ist die spanische Küche vielseitig und zu Recht weltberühmt. Wer also einen Spanienurlaub plant, der sollte zumindest einige der bekanntesten und typischsten Gericht probieren. Die im Folgenden vorgeschlagenen Gerichte sind wohl bekannt und daher einfach zu bestellen, auch wenn man der Sprache nicht mächtig ist. Aufgrund ihrer großen Bekanntheit sind sie in den Speisekarten der meisten Restaurants zu finden.
Aber natürlich sind die nachstehenden 10 Optionen im besten Fall die Spitze des Eisbergs – es gibt wesentlich mehr köstliche Gerichte und wir möchten Sie dazu ermutigen, diese auszuprobieren.
Madrider Kichererbsen Eintopf
Wie bereits angesprochen sind Eintöpfe auf Grundlage verschiedener Hülsenfrüchte typische Gerichte Spaniens. Ganz besonders berühmt ist der Kichererbsen Eintopf aus Madrid. Der Madrider Eintopf unterscheidet sich vor allem in der traditionellen Art, wie er gegessen wird. Man ist nämlich zuerst eine sehr schmackhafte Suppe, danach ist man die Kichererbsen mit schmackhaftem Gemüse und zum Schluss erst gibt es Fle4isch und Wurst. Typischerweise wird dieses Gericht vor allem im Winter gegessen.
Gazpacho
Gazpacho ist für uns eine ziemlich ungewohnte Sache, denn es handelt sich um eine kalte Suppe. Besonders beliebt ist dieses Gericht in heißen Regionen wie z.B. Extremadura, Andalusien und Kastilien-La Mancha. Die bekannteste Variante ist das Gazpacho, wie man es in Andalusien zubereitet. Verwendet werden Zutaten wie Tomaten, Paprika und Knoblauch. Diese werden allesamt püriert. Auch wenn es für uns etwas merkwürdig und ungewohnt anmutet, eine Suppe kalt zu essen, so kann man es doch aufgrund der klimatischen Bedingungen durchaus verstehen. Denn im heißen Andalusien auch noch eine heiße Suppe zu essen, treibt den Schweiß ganz sicher aus den Poren. Das Gazpacho schmeckt nicht nur toll, es ist auch sehr gesund – Sie sollten sich den Genuss also ganz bestimmt nicht entgehen lassen!
Pulp a la Gallega (Krake nach Galizischer Art)
Auf keinen Fall darf in unserer Liste der berühmte Pulpo a la Gallega – Kraken auf galizische Art) fehlen. Denn dieses Gericht aus der Region Galizien im Nordwesten des Landes ist weltberühmt und eine echte Köstlichkeit. Am besten und typischsten wird dieses Gericht auf einem Holzteller mit reichlich grobem Salz und Paprika sowie einem guten Schuss Olivenöl serviert. Wer es gerne scharf mag, der wählt eine schärfere Paprika Variante. Ein Besuch in Galizien ohne diese Spezialität ist undenkbar, man findet sie jedoch auch auf der Speisekarte von Restaurants in anderen Regionen Spaniens.
Bohneneintopf Fabada
In Asturien – im Norden Spaniens – gehört ein deftiger Eintopf aus Bohnen (Fabes) unbedingt auf den Speiseplan. Dieser wird mit Blutwurst, Chorizo, Speck und Schinken zubereitet und ist sehr herzhaft. Die sogenannte Fabada gilt als ungemein stärkend. Wenn Sie also nach einem langen Tag von Besichtigungen oder Wanderungen durch das schöne Asturien zurückkommen, verhilft dieses leckere Gericht Ihnen schnell wieder auf die Beine!
Paella
Bei einem Spanienbesuch darf auf keinen Fall die weltberühmte valencianische Paella fehlen -das wäre praktisch ein Sakrileg. Diese Köstlichkeit wird aus mit Safran gelb gefärbtem Reis, Huhn, Kaninchen, oft auch Schnecken, garraffó (weiße Bohnen), tabella (junge Bohnen), ferradura (grüne Bohnen), Knoblauch, Tomaten, Paprika, Öl und Salz zubereitet. Am besten genießt man sie frisch zubereitet auf einer malerischen Terrasse am Mittelmeer, gemeinsam mit einer erfrischenden Sangria! Mediterrane Küche pur!
Tortilla de Patata (Kartoffelomelette)
Wer kennt sie nicht, die berühmte spanische Tortilla, ein Omelette aus Ei, Speck und Kartoffeln. Es gibt Anhänger der Tortilla mit Zwiebeln und ohne Zwiebeln – die Geister sind geschiedenen, am besten man findet selbst heraus, was einem besser schmeckt.
Es gibt praktisch keine Bar oder Restaurant, in denen man diese einfach und zugleich traumhaft schmeckende Köstlichkeit nicht auf der Speisekarte findet. Ein sehr schöne Option für zwischendurch.
Kabeljau „al pil-pil“
Das Baskenland ist bekannt für seinen ausgezeichneten Fisch und es gibt daher eine reichhaltige Palette an interessanter Fischgerichte. So z.B. dieses außergewöhnliche Rezept mit Kabeljau. Aus dem Fischsaft, der beim Kochen entsteht, wird eine sämige Soße gezaubert, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Sie können dieses tolle Gericht nicht nur im Restaurant bestellen, sondern vor Ort in einem der zahlreichen Workshops über traditionelle baskische Küche selbst zubereiten. Eine tolle Ferienaktivität, bei der man dann am Ende so richtig schön schlemmen kann.
Geschmortes Lamm
Natürlich darf beim Spanienurlaub auch eine Lamm-Gericht nicht fehlen. Besonders lecker die Variante in Kastilien-León, bei der ein Milchlamm im traditionellen Tontopf geschmort wird.
Dabei entsteht und herrlicher goldbrauner Farbton, der einem allein schon das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt – vom aromatischen Duft mal ganz zu schweigen. In manchen Gegenden Kastilien-Leóns gibt es statt des Lamms ein Ferkel, welches auf die gleiche traditionelle Weise geschmort wird. Schmackhaft sind beide Gerichte gleichermaßen.
Churros – Schmalzgebackenes
Wer gerne was Süßes mag, der darf Spanien nicht verlassen ohne zuvor einen Churro probiert zu haben. Eine herrlich süße und ein bisschen fettige Angelegenheit, die man in Spanien gerne zum Frühstück oder auch als Snack am Nachmittag verzehrt – typischerweise mit einer Tasse heißen Kaffee oder Schokolade.
Kaufen kann man die Churros an Ständen, die man praktisch überall auf den Straßen findet.
Tarta de Santiago
Und schließlich ist auch die Tarta de Santiago etwas für die Leckermäuler unter uns, die auf was Süßes nicht verzichten können. Es handelt sich dabei um einen süßen Mandelkuchen, der mit einem Jakobskreuz verziert ist. Er ist eines der wichtigsten Produkte, die man in einer galizischen Bäckerei und Konditorei findet und ein Klassiker unter Pilgern, die den Jakobsweg geschafft haben und etwas typisches als schmackhaftes Andenken mit nachhause nehmen wollen.