Spanien besteht aus 17 autonomen Regionen. Die südlichste und zweitgrößte Provinz ist Andalusien. Mit einer Gesamtfläche von 87.268 Quadratkilometern ist Südspanien sogar größer als Österreich. Die touristisch bedeutsame Gegend ist insbesondere in den Wintermonaten ein beliebtes Reiseziel.
Die südspanische Region Andalusien ist ein vielseitiges Reiseziel
Die Küstenlänge Andalusiens umfasst mehr als 800 Kilometer. Traumhafte Sandstrände und einsame Felsbuchten sorgen das ganze Jahr über für Badevergnügen. Für Entdecker und Weltenbummlerinnen ist die südspanische Region ein wahres Paradies. Es gibt viel zu sehen. Besondere Highlights sind die „Sherry-Hauptstadt“ Jerez de la Frontera, Córdoba mit der riesigen Mezquita-Moschee sowie die berühmte Stierkampf-Schule in der Felsenstadt Ronda. Die Hauptstadt von Andalusien ist Sevilla. Die am Ufer des Guadalquivir-Flusses gelegene Großstadt gilt als „Wiege des Flamencos“ und besitzt eine sehr sehenswerte Altstadt. In den Wintermonaten ist das Klima angenehm-warm, während es im Sommer richtig heiß werden kann. Der Winter und das Frühjahr bieten sich somit für eine Entdeckungsreise durch Andalusien an. Idealer Ausgangspunkt für einen Andalusien-Roadtrip mit dem Wohnmobil ist Málaga. Die Hafenstadt an der Südküste Spaniens ist als eine Metropole der Trendsetter und Kosmopoliten bekannt. Mit einem Camper ist man unabhängig unterwegs und kann die Reiseroute je nach Bedarf ändern. In südlicher Richtung geht es
von Málaga zur Costa del Sol. Die berühmte Sonnenküste ist etwa 300 Kilometer lang und verzeichnet rund 320 Sonnentage im Jahr.
Sehenswerte Städte in Andalusien
In Andalusien befinden sich zahlreiche sehenswerte Städte, die einen Besuch lohnen. Nach der Ankunft am Flughafen Málaga kann die Gelegenheit genutzt werden, um die Hafenstadt mit dem Wohnmobil zu erkunden. Einer der berühmtesten Söhne dieser Stadt ist der Maler, Bildhauer und Grafiker Pablo Ruiz Picasso. Das Geburtshaus des einflussreichsten Künstlers des 20. Jahrhunderts an der Plaza de la Merced kann besichtigt werden. Weitere Málaga-Sehenswürdigkeiten sind die Festung Alcazaba, das der Kunstgeschichte gewidmete Centre Pompidou de Málaga sowie
die historische Kathedrale. Zum Pflichtprogramm jeder Südspanien-Rundreise zählt Sevilla. Mit ihrer prächtigen Architektur, ihren zahlreichen Kirchen, Adelspalästen und Museen ist die Hauptstadt von Andalusien ein Geheimtipp für kulturbegeisterte Reisende. Große Bereiche der historischen Altstadt sind Teile des UNESCO-Weltkulturerbes. Sevilla ist ein gelungener Mix aus Historik und moderner Metropole. Die beliebtesten Attraktionen sind die Kathedrale mit dem Giralda-Glockenturm sowie der im Mittelalter erbaute Königspalast Alcázar. Zum abendlichen Ausgehen trifft man sich an der Plaza de España im Zentrum von Sevilla. Die älteste Stadt des Westens ist in Andalusien zu finden. Das am Atlantik im Südwesten Andalusiens gelegene Cádiz wird von Einheimischen liebevoll „das Silbertässchen“ oder „das alte Gadir“ genannt. Diese schöne Stadt, die für ihre feinsandigen Strände und farbenfrohen Sonnenuntergänge bekannt ist, ist ein interessanter Zwischenstopp während einer Andalusien-Rundreise. Ein Spaziergang durch die Altstadt von Cádiz führt zur Kathedrale und in das eindrucksvolle historische Viertel. Über enge Gassen gelangt man zur Santa-Catalina-Festung, die eine Dauerausstellung zur Geschichte der Region sowie regelmäßig wechselnde Handwerks- und Kunstausstellungen beherbergt. Einen beeindruckenden Kontrast zur quirligen Atmosphäre dieser typisch südspanischen Stadt bildet die unberührte Natur im Hinterland.
Landschaftliche Highlights im Süden Spaniens
Für einen Roadtrip durch den Süden Spaniens bietet sich der Winter als beste Reisezeit an. An der Südküste werden tagsüber Temperaturen um 20 Grad Celsius erreicht. Auf den höchsten Gipfeln der Sierra Nevada liegt in den Wintermonaten Schnee. In der Provinz Granada befindet sich das südlichste Gebiet für Wintersport in Europa. Eine Pass-Straße mit vielen Kurven führt von Granada bis nach Pradollano, dem größten Skigebiet in Andalusien mit einer Pistenlänge von circa 112,5 Kilometern. Das Zentrum Andalusiens besteht größtenteils aus unberührter Natur. Die Flora und Fauna ist durch große Vielfalt geprägt. Bedingt durch die unterschiedlichen Klimazonen hat sich eine äußerst artenreiche Vegetation entwickeln. Beim Fahren durch den Norden Andalusiens werden Laubwälder mit Eichen, Kastanien und Linden sowie weite Busch- und Heide-Landschaften durchquert. Dichte Fichten- und Tannenwälder prägen das Landschaftsbild der Bergregionen. Im frostfreien Süden dominieren Palmen, Kakteen, Feigen und Agaven die Landschaft. Zum Schutz der einzigartigen Natur sind in Andalusien in den letzten Jahrzehnten große Naturschutzgebiete sowie Nationalparks entstanden. Die bekanntesten Naturparks im Süden Spaniens sind der Coto de Doñana sowie die Sierra Nevada. Insgesamt gibt es 24 Naturparks, für die Besucher und Besucherinnen zugänglich sind.
Traditionen und Bräuche in Andalusien
Ein weiterer Grund, um im Winter nach Andalusien zu reisen, sind die zahlreichen Feste, die dort in den Wintermonaten gefeiert werden. Die festliche Saison beginnt Anfang Dezember mit der Adventszeit und den schönen Weihnachtsmärkten in Städten und Dörfern. Die Weihnachtsfeiertage kann man in Andalusien beim Sonnenbaden am Strand, beim Bergwandern in der Sierra Nevada oder beim traditionellen Gottesdienst in einer Kathedrale verbringen. So erlebt man hautnah mit, wie Spanien feiert. Die Silvesternacht beginnt in Andalusien für gewöhnlich mit einem festlichen Dinner im Familien- und Freundeskreis. In den Großstädten geht man gern aus, feiert, singt und tanzt in Bars und Clubs. Eine weltberühmte andalusische Tradition, die es längt nicht mehr überall gibt, ist der Stierkampf. In Andalusien finden zwar regelmäßig Stierkämpfe statt, jedoch werden diese Veranstaltungen häufig kritisiert. Die Zucht von Kampfstieren hat im Süden Spaniens eine lange Traditionen. Viele Zuchtbetriebe in der Provinz Cádiz können besichtigt werden. Der Flamenco, eine Kombination aus Tanz und Musik, hat Kultur und Traditionen der Region entscheidend geprägt. Die Musikrichtung soll im 16. Jahrhundert entstanden sein. Als erster öffentlicher Flamenco-Auftritt gilt eine Veranstaltung, die 1842 in Sevilla stattfand. Noch heute gibt es überall in Andalusien Tanzlokale, in denen der Flamenco aufgeführt wird.
Spezialitäten der andalusischen Küche
Tanzen macht hungrig. Zum Getränk werden in Andalusien leckere Häppchen, Tapas genannt, serviert. Während einer Rundreise durch den Süden Spaniens entdeckt man in jedem Dorf mindestens eine Tapas-Bar. In den Städten ist die Auswahl noch größer. Bei den kleinen Appetithäppchen kann es sich um Hähnchenspieße, Fleischklößchen oder um Boquerones fritos (frittierte Sardellen) handeln. In jeder Region variiert das Angebot an kleinen Appetizern. Ein Tapas-Klassiker ist Alioli. Die leckere Knoblauchmayonnaise wird mit einem Stück Brot als Vorspeise verzehrt. Weitere andalusische Spezialitäten, die man unbedingt ausprobieren sollte, sind die kalt servierte Gemüsesuppe Gazpacho und der Salat Pipirrana. Das Rezept für den köstlichen Salat stammt ursprünglich aus der Provinz Jaén im Nordosten von Andalusien. Pipirrana besteht aus grünem Paprika, Tomaten, Knoblauchzehen und hart gekochten Eiern. Die Salatsoße des herrlich erfrischend schmeckenden Salats wird aus Olivenöl, Essig und Salz hergestellt.